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TEST

Im Test: KEEGO-Trinkflasche aus Titan

Für diesen Test wurden mir die Trinkflaschen direkt von KEEGO kostenlos zur Verfügung gestellt. Dies kann man als Werbung verstehen, daher markiere ich das hiermit so. Meine Meinung ist jedoch niemals käuflich und beruht einzig und allein auf meinen Eindrücken. Ihr könnt damit umgehen 😉

Titan vs Plastik

Kaum ein Radfahrer, der nicht ohne Trinkflasche unterwegs ist. Gerade bei sommerlichen Temperaturen ist die Mitnahme von ausreichend Flüssigkeit immens wichtig. Trinkflaschen haben sich da seit Jahrzehnten als praktikabel etabliert. Schnell gefüllt und in die (meist sogar zwei vorhandenen) Trinkflaschenhalterungen gesteckt und schon steht der nächsten längeren Ausfahrt nichts entgegen. 

Auch die Profis in der World Tour benutzen allesamt diese praktischen Plastik-Trinkflaschen. Unzählige davon werden im Rennen pro Mann und Team gebraucht. In einer Grand Tour gehen so Tausende davon über die „Theke“ der Teamwagen, rüber zu den Profis aufs Rad. Dort ist es das Trinkgefäß Nummer Eins. Leider landet dies dann oft in der nächsten Böschung, wenn es leer ist.

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Gut zu sehen: Die innere Titan-Beschichtung.

Nachhaltigkeit geht eigentlich anders. Und gesund auch. Denn, wir reden hier von Plastik. Die, die das Radfahren ausgiebig betreiben, werden wahrscheinlich zu Hause einige Plastik-Trinkflaschen ihr Eigen nennen. Darunter sind ebenso wahrscheinlich welche, die schon seit ein paar Jahren immer wieder in Gebrauch sind.

Durch stetige Nutzung, jedes Befüllen und jedes Spülen werden allerkleinste Mikropartikel an Plastik gelöst und umhergewirbelt, die am Ende durch das Nuckeln am Verschluss und die Flüssigkeitsaufnahme in unseren Körper wandern. Das ist wissenschaftlich nachweisbar. Und jeder weiß mittlerweile, dass dies definitiv nicht gesund ist. Trotzdem ändert sich das Verhalten der Menschen nur schleppend.

KEEGO Trinkflasche aus Titan

Die noch recht junge Firma KEEGO aus Österreich bietet da nun eine sehr interessante, neue Art von Trinkflasche an, um genau dem Problem mit dem Plastik zu entgehen. Sie ist komplett frei von Weichmachern, BPA, BPS und BPF. Die innere Beschichtung der Flasche besteht nämlich aus „elastischem“ Titan, welches sich quetschen lassen kann. 

Titan hat dazu den Vorteil, dass es an dieser inneren Stelle vor Mikroplastik schützt und dazu etwaigen Schimmel durch verbleibende Feuchtigkeit verhindert. Somit ist der Inhalt frei von Schadstoffen. Und noch ein weiterer Vorteil hat die Verwendung von Titan: Das Getränk nimmt keinen anderen Geschmack an, wie es oft bei reinen Plastikflaschen der Fall ist!

Ich hatte jetzt die Möglichkeit, die Trinkflaschen von KEEGO ausgiebig und unter extremeren Bedingungen bei meiner Bikepacking-Tour von Berlin nach Essen zu testen. Über Schotter, Sand und wilde Pfade, bei Kälte, Hitze, Staub und Dreck mussten die Trinkflaschen beweisen, wie gut sie sich schlagen. Schließlich sind sie mit einem Preis von 39,90 Euro (0,75 l Volumen) bzw. 34,90 Euro (0,5 l Volumen) nicht gerade günstig. Hier ist mein Test-Bericht.

Beim Auspacken fällt direkt die hochwertige Verarbeitung auf. Und auch, dass das Gewicht mit 86 Gramm bei der 0,75-Liter-Trinkflasche erfreulich leicht ausfällt. Nach dem ersten Ausspülen, es bedarf dazu keinem Geschirrspüler, kann man die Flasche einfach trocknen lassen. Gesagt, getan.

Mir wurde für das selbst abdichtende Verschlussventil noch die aus Silikon bestehende Dust Cap mitgeliefert, die durch einen Silikon-Ring um das Gewinde gelegt wird und somit nicht verloren werden kann. Die Dust Cap drückt man dann leicht auf das Ventil, was dadurch Staub und Dreck abhalten soll. In der Praxis hält diese Cap jedoch schon auf einfacheren Schotterwegen mehr schlecht als recht und löst sich recht schnell vom Ventil. Auf diese Cap würde ich beim Kauf verzichten, da sie an dieser Stelle keinen Mehrwert bringt.

Handhabung der Trinkflasche in der Praxis

Doch kommen wir zum wesentlichen Punkt der KEEGO-Trinkflasche. Der Griff zur Flasche während der Fahrt ist stets sicher, sie liegt sehr gut in der Hand. Das Drücken der Flasche funktioniert überraschend einfach, es ist kein großer Unterschied zu Trinkflaschen aus Plastik zu spüren. Sehr gut. Der Durchfluss bei voller Flasche geht völlig in Ordnung und ist sehr angenehm im Mund, der Geschmack ist hervorragend. Gerade bei reinem Wasser fällt die frische Klarheit des Geschmacks auf. Keinerlei Plastikgeschmack trübt das Trinken. Da hat KEEGO nicht zu viel versprochen!

Dazu hält die Trinkflasche das Wasser auf längere Zeit leicht gekühlt. Das gefiel mir sehr gut. Mit diesen Eindrücken war ich im Übrigen nicht allein. Mein Bike-Buddy Timo testete die kleinere Trinkflasche und hatte den gleichen, angenehmen und positiven Eindruck.

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Das Volumen ist mit 750 ml sehr gut für lange Touren.

Wird der Inhalt der Flasche weniger, muss allerdings etwas mehr Kraft aufgewendet werden, um die Flasche zu quetschen. Den Kompromiss, den man eventuell gegenüber herkömmlichen Plastikflaschen eingehen muss, ist jedoch zu verschmerzen. Mit häufigerer Anwendung fällt das kaum noch ins Gewicht.

Nach den langen Tagen im Sattel, durch Staub und Dreck, waren die Flaschen äußerlich ordentlich versifft. Die Flasche, die direkt am Unterrohr saß, musste am meisten leiden. Die Reinigung unterm Wasserhahn auf dem Campingplatz war jedoch mühelos. 

Bei dieser Bikepacking-Tour über 850 Kilometer in fünf Tagen litten die Testprodukte äußerlich deutlich. Die Halterungen hinterließen an allen getesteten Flaschen deutlich Spuren in Form von Abfärbungen und Kratzern – der Sitz war immer optimal –  aber ohne die Funktionen der KEEGO zu beeinträchtigen. Das sieht natürlich nicht ganz so schön aus, der Mehrwert der Flasche überwiegt für mich jedoch.

Übrigens: Die Trinkflaschen gibt es alternativ auch in Verbindung mit den bekannten Halterungen von Fidlock bei KEEGO zu kaufen! Mit diesen Halterungen entstehen natürlich keine äußerlichen Abnutzungserscheinungen. Aber: Es gibt diese Ausführung nur mit den kleineren Flaschen, die jedoch dann ein Volumen von 0,6 l aufweisen.

FAZIT

Die KEEGO-Trinkflaschen können überzeugen und sind eine echte Alternative zur herkömmlichen Trinkflasche. Pluspunkte sind der stets frische, neutrale Geschmack durch die innere Titan-Beschichtung, natürlich der positive gesundheitliche Aspekt durch das Weglassen von Weichmachern und anderen Schadstoffen, wie der von Mikroplastik-Partikeln, die leichte Handhabung während der Fahrt und die simple Reinigung. Dass die Flaschen äußerlich schnell Abnutzung durch die Halterungen erleiden ist zwar nicht schön, die Langlebigkeit der „Titan-Flasche“ gegenüber herkömmlichen Plastik-Flaschen überwiegt dieses Manko jedoch stark. Weglassen kann man getrost die zusätzliche Dust Cap, die mir in der Praxis einfach nicht gut genug hielt. Da besteht noch Verbesserungspotenzial. Ersatzteile, wie den Deckel oder das Trinkventil bietet KEEGO ebenfalls an. Prima. Der Preis der KEEGO-Trinkflasche ist bedingt hoch.

Informationen
Größen: 0,75 Liter, 0,5 Liter und 0,6 Liter (mit Fidlock-Halterung)

Farbvarianten: Dark Matter, Silver Stardust, Titanium White, Electric Blue, Gravel Green, Supernova Pink

Gewicht: 86 Gramm (0,75 Liter), 72 Gramm (0,5 Liter), 150 Gramm (mit Fidlock)

Preis: 39,90 Euro (0,75 Liter), 34,90 Euro (0,5 Liter) und 59,99 Euro (0,6 Liter und mit Fidlock-Halterung) 

Weitere Informationen findet ihr auf der Website des Herstellers! 

INFO: Was bedeutet BPA, BPS und BPF überhaupt?

BPA steht für „Bisphenol A“. Es handelt sich um eine weit verbreitete chemische Verbindung, die zur Herstellung von Polycarbonat-Kunststoffen und Epoxidharz verwendet wird. BPA findet Anwendung in Produkten wie Plastikflaschen, Lebensmittelverpackungen, Konservendosen und anderen Kunststoffprodukten. Es gibt berechtigte Bedenken hinsichtlich potenzieller gesundheitlicher Auswirkungen von BPA, insbesondere in Bezug auf hormonelle Störungen.

Sowohl BPS als auch BPF sind Alternativen zu BPA und werden oft zum gleichem Zweck verwendet, aber auch sie können ähnliche gesundheitliche Bedenken hervorrufen. Die Verwendung von BPA, BPS und BPF wird kontrovers diskutiert, und es wurden vom Gesetzgeber Maßnahmen ergriffen, um den Einsatz dieser Verbindungen in bestimmten Produkten einzuschränken oder zu verbieten, insbesondere in Bezug auf den Kontakt mit Lebensmitteln.

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