
Mein Equipment #1
Was ich für eine Panne dabei habe
Willkommen quasi zum intimsten Teil meines Blogs. Denn wenn es um das Equipment geht, welches so ziemlich jeder Radfahrer im Laufe seines „Radfahrerlebens“ anhäuft, dann wird es persönlich. Meist wurde jedes Teil, welches sich im eigenen, ausdehnenden Fahrrad-Universum befindet, einst sorgsam und mit bedacht ausgewählt. Oftmals sind dabei viele Stunden der Recherche draufgegangen, warum man ausgerechnet dieses oder jenes Produkt kaufen muss. Das Internet musste herhalten, Freunde wurden befragt oder mit Glück konnte man auch etwas einmal beim Händler seiner Wahl direkt vor Ort testen.
Aber auch Spontan-Käufe gibt es natürlich. Manche davon entpuppen sich später in der Praxis als Rohrkrepierer, andere wiederum als echtes Schnäppchen und überraschend positiv in der Handhabung.
Mit der Zeit häuft sich somit ein ganzes Arsenal an Equipment an, welches im Besten Fall geordnet in Kisten aufbewahrt wird und bei Bedarf schnell wieder zur Hand ist. Einiges gerät auch in Vergessenheit und wird erst beim nächsten Ausmisten wiedergefunden. Oder verschwindet auf unerklärliche Weise auf Nimmerwiedersehen.
Ich möchte euch auf dieser Seite, die ihr als separates Kapitel ab dem nächsten Teil der Serie oben im Menü finden könnt, zukünftig immer mal wieder mein Equipment vorstellen. Warum hab ich dieses und jenes, wieso und vielleicht auch für wieviel. Welche Gedanken hatte ich beim Erwerb und wofür brauch(t)e ich es. Ich gebe also einen kleinen Einblick in mein ganz persönliches Fahrrad-Universium. Ich erzähle auch ganz salopp, was mir dabei gefällt oder was weniger. Ohne das als Test zu werten. Oder als DIE perfekte Ausstattung. Denn, und das ist Fakt: DIE perfekte Ausstattung gibt es nicht. Man findet IMMER noch etwas zum Verbessern. Wer kennt das nicht? 😉
Trotzdem: Ich denke, das könnte für den ein oder anderen sicherlich Interessant sein und auch als Inspiration für das eigene Rad-Equipment dienen. Denn das ist bei den meisten Radfahrern sehr individuell. Also nochmals herzlich willkommen, schaut doch einfach immer wieder mal rein, die Seite wird mit der Zeit sicherlich immer umfangreicher werden.

Heute: Was ist alles in meiner Werkzeug-Dose?
In der ersten Ausgabe dieser Serie möchte ich euch mein Pannen-Set vorstellen, welches ich für „normale“ Gravelrides und dem Pendler-Alltag immer dabei habe. Das Werkzeug und Material, welches mir in den allermeisten Fällen unterwegs weiterhilft, damit ich nach einer Panne einigermaßen zügig wieder weiterfahren kann. Für Bikepacking-Touren, wo ich mehrere Tage unterwegs bin, kann da durchaus noch etwas hinzukommen. Dies ist aber definitiv meine Grundausstattung. Für euch öffne ich also meine Werkzeug/ Pannen-Dose und zeige euch, was dort alles drin ist.
Die Dose habe ich bei meinem Rose Backroad übrigens immer unter dem Unterohr in einer straffen Trinkflaschen-Halterung sitzen. Manche schnüren gerne bei ähnlichen Fällen die Dose nochmals mit einem Strap fest, damit sie nicht irgendwie herausfallen kann. Ich brauche das nicht, die Dose sitzt bei mir absolut fest in der Halterung. Durch Tausende von Kilometern sicher erprobt.

Die Dose ist aus Plastik, die mit einem Schraubdeckel versehen ist. Damit trotzdem nicht ansatzweise irgendwie Feuchtigkeit eindringen kann, habe ich den Deckel mit einem Silikon-Wristband zusätzlich am Übergang abgesichert. Jeder kennt diese Armbänder, die man schon mal auf diversen Veranstaltungen bekommt. Die sitzen straff am Deckel, als ob sie genau zu diesem Zweck gemacht wurden. Da rutscht nichts und es kann absolut kein Wasser eindringen.
Kommen wir endlich zum Inhalt. Wie auf dem großen Foto zu sehen ist, passt allerhand in die Dose hinein. Zwar wird das manchmal etwas gequetscht, aber alle Dinge, die ihr seht, finden ihren Platz.
Die Gummihandschuhe sowieso. In manchen Situationen ist man froh, keine ölig-verschmierten Hände zu bekommen. Sie passen dazu in viele kleine Lücken und lassen sich gut stopfen. Doch was ich gar nicht leiden kann, ist Klappern am Rad.


Deshalb packe ich zum Beispiel die zwei CO2-Kartuschen in die Handschuhe, so kann kein Klimpern des Metalls entstehen. Dazu gesellt sich noch der kleine Ventilkopf, der dadurch zusätzlich geschützt ist.
Den meisten Platz beansprucht jedoch der Ersatzschlauch. Obwohl ich tubeless unterwegs bin, habe ich für den Fall der Fälle immer einen Schlauch passend für 40-622 dabei. Wichtig ist dabei, dass ich auf die Länge des Ventils achte! Denn nicht jede Felge ist gleich hoch! Es nützt mir wenig, wenn das Ventil nur so gerade eben durch das Felgenloch passt und das ansetzen des Ventilkopfs zum Nachpumpen nicht klappt.


Ebenfalls dabei habe ich ein paar Patches. Sowohl für ein mögliches Loch im Schlauch, als auch für Reifen! Manchmal ist ein Cut einfach zu groß, wenn man Pech hat und die Dichtmilch kommt an ihre Grenzen. So ein Patch für den Reifen hat mir da schon weiter geholfen, der übrigens auf die Innenseite eingeklebt wird. Für den Schlauch habe ich selbstklebende Patches und auch die Klassiker, die einen eigenen Kleber brauchen. Ein winziges Stück Schmirgelpapier zum anrauen des Schlauches ist in der kleinen Tüte mit drin.


Selbstverständlich darf ich das wichtigste Tool nicht Vergessen: Reifenheber! Es gib zig verschiedene davon. Als leicht zu handhaben gelten für mich die Rose Reifenheber. Ich habe zwar auch die Klassiker von Schwalbe, aber die rutschen bei mir leichter mal ab. Aber da hat sicherlich jeder so seine eigenen Erfahrungen. Wichtig ist, die Reifenheber einfach nicht zu vergessen. Egal, von welcher Marke!

Ein weiterer, unverzichtbarer Helfer ist das Multitool. Ich bevorzuge das Topeak Tubi 18, da sind alle relevanten Werkzeuge dran, wie Imbusschlüssel, Messer, Kreuzschraubenzieher usw. Sogar ein Case für die Dichtwürste, die man schon mal bei einem kleinen Loch bei Tubeless brauchen kann, werden so sicher mitgeführt. Das ganze Tool ist sehr schlank und leicht gehalten, so dass es sich gut mit in die Dose packen lässt.


In wirklich die letzte Lücke der Dose passt immer noch der gute, alte Kabelbinder! Das kleine Helferlein ist der Notnagel, wenn mal nichts mehr zu gehen scheint. Um zu befestigen, festzuzurren, etwas haltbar zu machen und strammzuziehen. Wie vielen Radfahrern der Kabelbinder schon in einer Notlage geholfen hat, kann man nicht mal ansatzweise ausmalen. Ein Muss, dieses Stück kleines Plastik immer mitzuführen. Wiegt nichts, nimmt keinen Platz ein und somit gibt es keine Ausrede, es nicht mitzuführen.
Alle hier aufgeführten Gegenstände haben sich schon mal in der ein oder anderen Situation bewährt. Für mich ist es die bestmögliche Ausstattung, wenn ich in heimischen Gefilden unterwegs bin. Man sollte einfach darauf achten, dass man alles dabei hat, womit man im Notfall ein paar Kilometer überbrücken kann, um zum Bahnhof oder die nächste Stadt zu kommen. Dazu braucht man gar nicht viel.
Mich würde aber auch interessieren, was ihr denn so für den Notfall dabei habt? Schreibt mir dazu doch einfach oder lasst einen Kommentar da.
Die komplette Liste
- Gummihandschuhe
- Kabelbinder
- Minitool TOPEAK Tubi 18 / ( kostet meistens zwischen 26€ und 30€ ) / Infos des Herstellers
- Ersatz-Kettenschloss (bei mir für die SRAM Force Etap AXS 12fach) / kostet um die 2,50€
- Kleber Rema Tip Top
- Diverse Patches u.a. Rema Tip Top UP4,5 Universal-Patch Tubeless Reparaturflicken / ca. 4€
- Topeak Airbooster / es gibt verschiedene Ausführungen des Ventilkopfs! / Infos des Herstellers / zu finden schon für 16-20 € inkl. einer Kartusche
- Reifenheber
- Ersatzschlauch Schwalbe SV 17 (ich fahre 40-622 auf dem Gravelbike) / Website des Herstellers)



10 Comments
Christoph Rampendahl
Hi Tom! Schöne Idee, das mal zu beschreiben. Hast für uns Deine black box geöffnet. Was ist bei tibeless IMMER dabei habe, ist ein kleines Fläschchen Dichtmilch. Fall 1: alte Milch verbraucht (merkst Du bei MTB gar nicht) oder zu alt.
Fall 2: man doktert länger an einem Cut herum, da geht häufig schon viel Milch flöten.
Ich finde Milch wichtiger als einen Schlauch. Wenn Du Pech hast, hast noch einige, bislang unerkannte Dornreste im Mantel, die den neuen Schlauch gleich perforieren.
bikingtom
Ein kleines Fläschen Dichtmilch habe dabei, wenn ich so Geschichten fahre, wie den SBE747! 😉
Markus
Moin Tom, schöne Übersicht, vor allem für Einsteiger. Man muss ja schließlich nicht jede Erfahrung selber machen, vor allem im Pannenfall. Mein Equipment sieht quasi genauso aus. Ich bin aber wieder „zurück“ zur Minipumpe gegangen. Die sind nicht nur nachhaltiger, sondern gibt es sie auch in sehr kompakt (meine misst nur 11cm Länge von KCNC) und sie können nicht leer gehen 😀 Sagt man das so? Egal! Freue mich auf die nächsten Artikel! Bis dahin, gute Fahrt! Markus
bikingtom
Ja, das mit Pumpe und Kartusche ist immer ein Thema. Die Pumpe habe ich meist noch am Rennrad dabei. Ebenfalls eine kleine von SKS. Die Kartuschen sind natürlich prima, wenn es schnell gehen muss.
Dennis Kranert
Hallo Tom, ich habe meine CO2 Kartuschen mit Panzertape umwickelt. Klappern nicht und Tape ist auch dabei. Danke für den Blick in deine ‚Dose’😉.
bikingtom
Das ist in der Tat ein guter Tipp! Denn das Panzertape kann durchaus sogar noch im Notfall weiterhelfen! Sehr cool!
Nils
Hey, danke für deinen Überblick. Könntest du uns noch die Kombination aus Flaschenhalter/Werkzeugbox verraten? Danke schön!
bikingtom
Hallo Nils!
Die Werkzeugdose ist von ROSE und besitzt eine leichte Einkerbung. Viel Flaschenhalter haben an der „Schraub“-Seite ganz oben einen leichten Knick, der meist genau in diese Einkerbung passt! Das hilft ungemein gegen Herausrutschen. ich habe somit noch nie Probleme deswegen gehabt.
Geza Törö
Für Unterwegs nur Werkzeug, das einer auch in der Werkstatt benutzen würde. Werzeugtasche rund, mit Einkerbung, für den Flaschenhalter von Topeak. Topeak Miniratsche. Topeak selbstklebende Patsches. Topeak Reifenheber, das Set, wo der kürzere auf den längeren geklickt wird. CO2-Kartusche, Pannenspray. Zwei Batterien für das Rücklicht. Ich fahre Alfine achtfach. Da sieht das dann so aus: erst Pannenspray, dann flicken, dann einen neuen Schlauch einziehen, je nach Länge der Wegstrecke. Wer zur Arbeit pendelt, möchte kein Hinterrad ausbauen. Also 15er Schlüssel mit Ratschenfunktion und Schlauch in den Rucksack, wenn überhaupt, wenn Zeit ist, das Wetter annehmbar. So ungefähr.
bikingtom
Da gebe ich dir recht. Das Hinterrad ausbauen, dann noch auf dem Arbeitsweg, ist äußerst nervig. Also toi, toi, toi dass das nicht allzu oft vorkommt. Danke für den Einblick in deine Werkzeugutensilien für Unterwegs!