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Equipment

Mein Equipment #3

Vorab: Alle Werkzeuge, Produkte oder Materialien meines Equipments, die ich hier im dritten Teil vorstelle oder zu sehen sind, habe ich mir selber gekauft! Nur die Bikepflege-Artikel habe ich von meinem Supporter Antidot Bikecare umsonst oder vergünstigt erhalten! Da dies daher auch als Werbung verstanden werden könnte, kennzeichne ich diesen Bericht daher auch so. Ich denke, ihr könnt damit bei mir umgehen 😉

Im dritten Teil meiner Serie „Mein Equipment“ nehme ich euch mit in meine Cyclingcave. Dorthin, wohin nur die allerwenigsten jemals einen Fuß hineinsetzen werden. Und meine Frau mich oftmals nur mit leckeren Essen herauslocken kann. In dieser Höhle zeige ich euch diesmal einen kleinen Ausschnitt meiner wichtigsten Werkzeuge und Produkte, die ich für kleine Reparaturen oder Montage benötige.

Dass einige von euch garantiert noch ganz anderes oder mehr Werkzeug benutzen, sei es, weil sie noch ganz andere Arbeiten am Fahrrad verrichten oder Dinge anders handhaben, ist klar. Dies soll auch keine vollständige Auflistung sein, sondern nur ein klitzekleiner Blick auf meine Tools. Sicherlich fehlen mir noch einige Werkzeuge fürs Fahrrad, die können aber durchaus noch kommen. Da wäre ich nicht abgeneigt…

Vielleicht dient ja der dritte Teil über mein Equipment weiterhin den ein oder anderen als kleiner Denkanstoß oder Ideengeber. Wäre doch schön, oder? Wie immer: lasst es mich wissen (in den Kommentaren oder per email) , gerne auch mit Fotos eurer Cyclingcave.

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Schon ein bisschen Wohlfühloase 😉

Kette, Kette, Fahrradkette

Die Kette zu wechseln, gehört bei mir zum Standard-Repertoire. Da brauche ich natürlich ein paar zuverlässiges Tools. Bevor ich eine Fahrradkette wechsel, muss ich erst einmal wissen, ob das überhaupt notwendig ist. Dazu habe ich eine sogenannte Kettenlehre. In diesem Fall eine von Birdzman, da sie auch für 12fach-Ketten geeignet ist! Das ist wichtig zu wissen, denn die Konstruktion der Kettenglieder für 10-,11- oder 12fach ist nicht immer identisch!

Die Lehre wird zunächst mit der Seite des einzelnen Haken oberhalb in ein Kettenglied der unteren Kettenführung gesteckt und danach die anderer Seite mit den drei Haken. Anhand der Skala lässt sich jetzt der Verschleiß ablesen. Die Haken dürfen nicht vollständig eintauchen, dann wäre die Kette komplett durch. Wenn die Kette mit dem mittleren Haken nicht ganz eintaucht (0,75), sondern noch etwas aufliegt, wechsel ich die Kette. So wird auch der zu große Verschleiss an den Ritzeln und der Kassette vermieden. Die halten dann meist noch wesentlich länger durch. Doch das kann auch eine Glaubensfrage sein!

An meinen Fahrrädern sind die Ketten mit Hilfe eines sogenannten Kettenschlosses verschlossen. Zumindest bei den Schaltgruppen von SRAM. Um die neue Kette am Kettenschloss zu schließen, benutze ich eine sogenannte Kettenschliesszange. Die ist ebenfalls von Birdzman. Die Handhabung ist denkbar einfach, indem man die Spitzen zwischen die Kettenglieder einführt und dementsprechend zudrückt. Ich bin damit sehr zufrieden.

Um eine neue Kette zu kürzen benutze ich einen älteren Kettennieter von Tacx. Der ist solide konstruiert und recht leicht zu bedienen. Doch hier gibt es ein ABER: ausgelegt ist der eigentlich für 9 – 11fach Ketten. An meinem Rose Backroad oder dem Rose X-Lite 6 ist je eine 12fach Kette verbaut. Trotzdem funktioniert der Kettennieter hier einwandfrei, wenn ich die neue Kette kürzen muss. Es werden keine anderen Kettenglieder dabei beschädigt. Warum er also nur bis 11fach funktionieren soll, kann ich somit nicht sagen. Wer Genaueres dazu weiß, darf sich gerne melden!

Anbei ist eine Art „Klammer“ auf einem Foto über dem Kettennieter zu sehen. Nach dem Einfädeln der neuen Kette über die Kassette und die Ritzel nimmt sie den Druck von ihr. Man zieht quasi die Kette also etwas zusammen und hängt die Enden der Klammer links und rechts so weit in die neue Kette, dass jeweils die letzten zwei, drei Kettenglieder frei hinunterbaumeln. Die Kette ist somit fixiert und kann sich nicht auseinander ziehen. Nun kann bequem das Kettenschloss geschlossen oder der Kettennietstift eingeführt werden. 

Dieses Mini-Tool ist daher sehr praktisch, man kann sich aber auch genauso gut eine große Büroklammer zurechtbiegen. Das als kleiner Trick am Rande.

Praktische Tools für die Scheibenbremse

Die Scheibenbremse setzt sich immer mehr im Radsport durch und verdrängt die an sich einfach zu wartende Felgenbremse immer mehr. Auch bei meinem Rennrad und Gravelbike ist eine Scheibenbremse mittlerweile Standard. Über die Vor- und Nachteile möchte ich hier aber nicht näher eingehen.

Die Scheibenbremse bedarf ein wenig mehr Pflege, als für die klassische Felgenbremse. Doch auch davor braucht niemand Angst zu haben. Mit günstigen Werkzeugen hat man schnell das Wichtigste erledigt.

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Links das Richtwerkzeug, rechts der Bremskolbenspreizer.

Wer schon einmal Bremsbeläge bei einer Scheibenbremse gewechselt hat, der kennt das Problem, dass manchmal die Bremsscheibe beim Einsetzen des Rads nicht mehr zwischen die Beläge passt. Um das zu vermeiden, sollte man die Bremskolben bei jeder Reinigung mit in die Pflege einbeziehen. Oft setzt an den Kolben Dreck an, sodass mit der Zeit die Kolben nicht mehr komplett zurückfahren.

Mit Wasser oder Bremsscheibenreiniger kann man diesen Dreck nach kurzer Einwirkungszeit gut entfernen. Da die Bremskolben empfindlich sind, sollte man jedoch nicht mit aggressiven Mitteln hantieren. Daher besser die Inhaltsstoffe auf der Verpackung beachten.

Wenn alles so weit in Ordnung ist, es trotzdem etwas eng zwischen Scheibe und Bremsbelag ist, kann man mithilfe des Bremskolbenspreizers sanft noch etwas nachhelfen. Vorsichtig schiebt man das Tool zwischen die Bremsbeläge und drückt durch die Keilform des Werkzeugs diese nun etwas auseinander. Niemals Gewalt anwenden, sondern mit Gefühl drücken!

Manchmal ist es auch so, dass die Scheibe trotzdem an einer Stelle schleift. Es kann sein, dass sich die Bremsscheibe, gerade bei langen Abfahrten, so stark beim Bremsen erhitzt hat, dass sie sich minimal verformt hat. Mit dem Richtwerkzeug kann man die Scheibe ganz vorsichtig an der Stelle wieder geradebiegen. Auch hier gilt: nicht mit Gewalt, minimaler Kraftaufwand reicht völlig! Und schwupp, ist das Problem auch schon gelöst.

Guck mal, wer da hämmert

Was definitiv nicht fehlen darf in einer guten Werkstatt, ist ein gutes Inbusschlüssel-Set. Da brauche ich und natürlich jeder andere, der schon mal etwas an seinem Rad schraubt, eine Vielzahl an unterschiedlichen Größen. Einen kleinen für die Montage der Fahrradcomputer-Halterung oder den größeren für die Steckachse. Egal, mit einem hochwertigen Set ist man für alles gewappnet. Damit meine ich ein Set, wo die Enden nicht nach zweimaligen Gebrauch rund gelutscht sind. Damit tut sich niemand einen Gefallen.

Ein Innenlager-Schlüssel ist ebenfalls manchmal hilfreich, wie ein guter Gummihammer. Gewalt ist keine Lösung, doch manchmal hilft ein sanfter Schlag bei der (De)Montage etwas nach 😉

Kein Chaos in der Werkstatt

Ich gebe zu, auch ich bin manchmal ein Schlönz in meiner Werkstatt und lasse mal das ein oder andere Teil meines Equipments liegen. Nerven tut mich das selber. Daher versuche auch ich, mir das mit etwas mehr Ordentlichkeit abzugewöhnen. Erstens findet man sich dann besser zurecht und zweitens sieht es ja auch schöner aus. Das Gefühl einer aufgeräumten Werkstatt ist ja doch etwas Angenehmes, oder? 😉

Ich greife dazu auf typische Regalkisten zurück. So habe ich gewisse Ersatzteile immer griffbereit, geordnet nach Firma, also bei mir dann in SRAM- und SHIMANO-Kiste. Und welche, wo Materialien drin sind, die für alles infrage kommen. Also für Felgenband, Co2-Kartuschen, Cleats, Ketten und so weiter. Ich möchte immer einen gewissen, kleinen Vorrat an allen notwendigen Materialien dahaben, ohne dass das in Hamstern ausartet.

Mein Bikepflege-Equipment

Die Bikepflege ist für den einen ein notwendiges Übel, für den anderen schon ein fast ein meditatives Erlebnis. Bei mir ist es eine Mischung aus beiden. Wenn ich zu viele Tage hintereinander das Fahrrad vom groben Dreck sauber machen muss, wird es auch mir lästig. Es gibt aber auch oft die Momente, wo ich es sehr gerne mache. Weil mich das tatsächlich abschalten lässt. Ja, es ist dann schon in gewisser Weise meditativ, das gebe ich zu. Und ich mache es dann oftmals so gewissenhaft, obwohl ich genau weiß, nach der nächsten Ausfahrt sieht das Fahrrad doch wieder aus, wie Sau.

Wie viele ja bereits wissen, benutze ich sehr gerne die verschiedenen Pflegeprodukte von Antidot Bikecare. Nicht nur, weil die Firma mich unterstützt, sondern weil ich von den Produkten überzeugt bin. Ich bekomme jeden Dreck vom Fahrrad problemlos ab. Sehr gut gefällt mir da insbesondere der Technikreiniger. Damit sieht die Kette nach dem Putzen wieder fast aus, wie neu. Und auch die Werkstatttücher, die in Bike-Reiniger im Eimer getränkt sind, sind mir oftmals eine große Hilfe.

Diverse Bürsten und Lappen gehören in jede Werkstatt. In manche Ritzen kommt man leicht, in anderen dagegen eher schwer. So gibt es ein ganzes Sammelsurium an Bürsten bei mir. Auf den Fotos ist das gut zur kennen. Wunderbar sind diese schmalen Bürsten, die man eigentlich eher für einen verstopften Abfluss an einer Spüle verwendet. Damit lassen sich gut kleine Zwischenräume reinigen, wie zum Beispiel die zwischen den Kettengliedern.

Für die Kassette nehme ich gerne die Gear Floss von FINISH LINE. Sie sehen fast genauso aus, wie Schnürsenkel. Die kann man superbequem zwischen die einzelnen Ritzel der Kassette hin und her bewegen und somit den dortigen Zwischenraum gut sauber bekommen. Bei einer 12fach-Kassette gilt zu beachten, dass der Zwischenraum enger ist, als der bei einer 10- oder 11fach-Kassette und man manchmal etwas eher mit diesen Schnürsenkeln an den Zähnen hängenbleiben kann.

Im großen Stile besitze ich übrigens fusselfreie Lappen. Das sind genau die Stofflappen, die man schon mal als Trockentuch an Raststätten und in Gastwirtschaften vorfindet. Die sind industriell gereinigt und in eine handliche Größe geschnitten worden. Gekauft habe ich die bei Amazon als Kilo-Ware. Mit 10kg Putzlappen komme ich zwei- bis drei Jahre aus.

Noch mehr Tools

Drei Tools möchte ich euch noch kurz vorstellen. Eins davon, um nochmal auf hydraulische Bremsen zu sprechen zu kommen, ist das Entlüftungs-Kit von SRAM. Manchmal zieht die Bremsanlage mit der Zeit Luft und die Bremse verliert an Druck. Dann kommt dieses Werkzeug mit speziellen Spritzen zum Einsatz.

Dazu braucht man die passende Bremsflüssigkeit. SRAM benutzt da eine sogenannte DOT 5.1-Bremsflüssigkeit. SHIMANO dagegen setzt auf ein Mineralöl. Sie sind nicht miteinander kompatibel! Darauf muss man achten! Das Prinzip des Bremsflüssigkeitswechsels ist aber ziemlich identisch.

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Das Entlüftungs-Kit von SRAM für hydraulische Bremsscheiben.

Die Bremsflüssigkeit zu wechseln, mag nicht jedermanns Sache sein. Es sieht zunächst recht kompliziert aus, ist es aber nicht. Wer einmal das Prinzip verstanden hat und Schritt für Schritt vorgeht, wird keine großen Probleme haben. Zumal es im Internet auch ausreichend Videos dazu gibt, wo sich das jeder einmal anschauen kann.

Das andere Werkzeug, das in jede Fahrradwerkstatt gehört, ist ein Drehmomentschlüssel. Ob für den Sattel, den Lenker oder die Montage diverser Anbauteile, die eine genauen Drehmoment brauchen – dieses Tool ist ein Must-have. Ich besitze den Drehmomentschlüssel mit diversen Aufsätzen von ROSE. Der ist zwar nicht High End und lässt sich auch nur mithilfe einer Skala auf die richtige Stärke einstellen, aber für die gängigsten, kleineren Montagearbeiten reicht es völlig aus. Auch hier gilt: langsam die Schrauben festziehen, dann merkt man ganz deutlich durch ein Klicken, wie weit man anziehen kann!

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Ein Drehmomentschlüssel für kleine Montagearbeiten.

Niemals, wirklich niemals sollte eine Standpumpe beim eigenen Equipment fehlen. Der absolute Klassiker. Ein Klassiker schlechthin, seit Jahrzehnten fast unverändert gebaut, verwendet bei großen World Tour-Teams und so beliebt, dass es schon edle Sondereditionen gibt, ist der „Rennkompressor“ von SKS.

Etwas schwer, dafür äußerst massiv und solide. Ersatzteile, wenn denn überhaupt mal benötigt, gibt es auf Jahre. Ausgestattet mit Manometer für genaues ablesen des benötigten Drucks in den Reifen und austauschbaren Schlauchs samt Ventilkopf für unterschiedliche Ventilarten. Mit dem Rennkompressor kommt jeder zurecht. Ich mag ihn nicht mehr missen.

Ich hoffe, ihr habt jetzt einen kleinen Eindruck gewonnen, wie es in meiner privaten „Fahrradwerkstatt“ aussieht. Ich lerne gerne dazu, alles kann ich natürlich nicht, aber ich mache mittlerweile viele kleinere Arbeiten selbst am Rad. Außerdem lerne ich so meine Räder besser kennen und weiß, wie die Technik funktioniert und worauf man achten sollte. Und na klar, es macht natürlich Spaß 😉

Wer mehr über mein Equipment erfahren möchte, was ich denn so fahre und benutze, der kann sich gerne auf DIESER SEITE auf meinem Blog umschauen. Dort stelle ich immer wieder mal meine Sachen vor. Schaut mal rein!

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