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Ratgeber Sitzpolster in der Radhose

Achtung! Das Sitzpolster von Elastic Interface habe ich als Probematerial für diesen Artikel kostenlos zugeschickt bekommen! Da dies als Werbung angesehen werden könnte, kennzeichne ich dies hiermit. Meine Meinung ist nicht käuflich und beruht einzig und allein auf meinen Eindrücken. Ihr könnt damit umgehen 😉

Radfahren gehört zu den beliebtesten Outdoor-Aktivitäten, die von Millionen von Menschen auf der ganzen Welt ausgeübt wird. Ob als Sport, Transportmittel oder Freizeitaktivität, Radfahren hat viele Vorteile für die Gesundheit und das Wohlbefinden. 

Eine besondere Rolle spielt dabei die richtige Ausstattung, um das Radfahren angenehm und komfortable zu machen. Gerade bei längeren Ausfahrten, wie ich sie gerne mal bevorzuge. Daher lege ich großen Wert auf bequeme Radhosen mit hochwertiger Polsterung. Doch was bringt ein Sitzpolster überhaupt und warum ist es so wichtig?

Mich beschäftigt das Thema häufig in Vorbereitung auf diverse Fahrten. Daher denke ich, auch für dich könnte dieser Aspekt interessant sein. Und vielleicht kann ich ja etwas Hilfestellung leisten.

Mögliche Gründe für Schmerzen beim Radfahren

Vorab wichtig zu wissen: Schmerzen können auch durch eine falsche Sattelbreite oder direkt durch einen ungünstigen Sattel entstehen. Außerdem trägt eine unkorrekte Sitzposition dazu bei, Radfahren als schmerzhaft zu empfinden. Diese Punkte sollten von vornherein ausgeschlossen sein!

Das Radfahren erfordert ein hohes Maß an Konzentration und Anstrengung, insbesondere bei längeren Fahrten. Der ständige Druck auf das Gesäß und den Perinealbereich kann dann Schmerzen, Taubheit und Beschwerden verursachen. 

Unerfahrene Radfahrer, die zum Beispiel mit normaler Unterhose und in Jeans auf dem Fahrrad sitzen, ohne eine echte Erfahrung beim Touren fahren, wundern sich womöglich, dass sie sich „einen Wolf gefahren haben“, also sich wund gefahren haben. 

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Schmerzen vermeiden durch das passende Sitzpolster und die richtige Radhose.

Zwischen Haut, Hose und Sitzpolster entsteht beim Radfahren nämlich eine gegenläufige Bewegung. Und wo Reibung ist, gerade bei rauen Stoffen und Nähten, entsteht Verschleiß. In dem Fall an der Haut.

Obendrauf kommt noch das unweigerliche Schwitzen, bei dem kleinste Salzkristalle entstehen. Diese erzeugen ebenfalls Reibung. Die Haut leidet immer als Erstes darunter. Die Folge sind Schmerzen, Wundstellen, es können im schlimmsten Fall sogar bakterielle Infektionen entstehen. Am Ende vergeht einem die Lust am Radfahren, weil man diese an sich schöne Freizeittätigkeit nur noch mit Beschwerden verbindet.

Doch es gibt Abhilfe aus diesem ganzen Dilemma. Hier kommt nämlich das Sitzpolster in den Radhosen ins Spiel. Es dient als Polsterung zwischen dem Körper und dem Fahrradsattel und bietet Komfort und Schutz auf den unterschiedlichsten Touren.

Was macht ein hochwertiges Sitzpolster aus?

Früher, als die ersten Radhosen auftauchten, waren diese noch mit Gamsleder gepolstert. Und so Begriffe wie „Atmungsaktiv“ kannte man in dem Zusammenhang ebenfalls noch nicht. Heute sieht das ganz anders aus und es steckt tatsächlich viel Forschung und Hightech(Material) darin. 

Sitzpolster ist jedoch nicht gleich Sitzpolster. Es gibt viele verschiedene Ausführungen, die das Radfahren angenehmer machen möchten. Ob Gel-, Schaumstoff-, Memory-, Luft- und Hybrid-Polster: Alle verfolgen das gleiche Ziel, nämlich Beschwerden zu vermeiden. 

Dabei gibt es unterschiedliche dicke Polster, doch nicht jeder Hintern mag das Gefühl von Windeln anhaben. Manche Menschen empfinden dünnere Polster als wesentlich bequemer, manche hingegen schwören auf die etwas dickeren. Doch egal, ob dick oder dünn, Gel- oder Schaumstoff: wichtig ist darauf zu achten, dass so gut wie keine Nähte vorhanden sind. Löst sich so ein Faden, dann wird es im Sattel sehr ungemütlich! Wundscheuern ist da vorprogrammiert!

Im besten Fall sind die Sitzpolster in der Radhose geklebt oder höchsten an Rand vernäht. Denn je glatter die Stoffe sind, desto besser wird Reibung vermieden. 

Beispiele Sitzpolster

Oftmals findet man trotzdem Polster, die ziemlich „unruhige“ Muster, also viele kleine Vertiefungen, Unregelmäßigkeiten auf der Oberfläche oder ähnliches aufweisen. Auch dies ist nicht immer hilfreich, weil genau diese vielen unterschiedlichen Kontaktstellen ebenfalls unnötige Reibung erzeugen können. 

Als Beispiel für die Herstellung hochwertige Sitzpolster möchte ich die Firma Elastic Interface anführen, weil sie einen großen Kundenstamm und langjährige Erfahrung in der Produktion besitzt. Sie fertigt zahlreiche Sitzpolster für namhafte Radbekleidungs-Firmen an, die gemeinsam für unterschiedlichste Anforderungen entwickelt werden. Kunden sind zum Beispiel Specialized, Assos, 7Mesh oder dhb.

Die Sitzpolster werden auf ganz individuelle Bedürfnisse und Beanspruchungen zugeschnitten. So kann es übrigens tatsächlich mal ein paar Jahre dauern, bis die Polster reif für die Produktion sind.  

Sitzpolster gibt es für die unterschiedlichsten Radfahr-Typen. Ein Ultra-Langstreckenfahrer, der den ganzen Tag im Sattel sitzt, benötigt wahrscheinlich ein anderes Polster als jemand, der vielleicht kürzere, intensivere Trainingseinheiten fährt. 

Die Haltung beim Radfahren spielt bei der Entwicklung ebenfalls eine wesentliche Rolle, da sich der Druckpunkt bei unterschiedlichen Anforderungen und Radtypen verschieben kann. Hinzu kommt die Materialzusammensetzung und der Aufbau des Sitzpolsters an sich. 

Auch die Anatomie von Frau und Mann wird bei der Herstellung berücksichtigt! So kann das Polster entweder etwas breiter oder schmaler sein. Manche Hersteller von Radhosen bieten zusätzlich Unisex-Polster an und verfolgen dabei andere Ansätze. 

Elastic Interface hat in jahrzehntelanger Erfahrung in der Herstellung eine Philosophie entwickelt und verfolgt den Ansatz „je flexibler das Sitzpolster ist, desto freier sitzt der Sportler im Sattel“. Was bedeutet das?

„Die beiden Hauptkomponenten, dank derer Elastic Interface® die Flexibilität des Sitzpolsters garantieren kann, sind das Gewebe und die Schaumstoffe. Diese beiden Komponenten müssen in der Lage sein, nach jeder Beanspruchung wieder in ihre ursprüngliche Form zurückzukehren und einen dauerhaften Rundum-Komfort zu gewährleisten“.

Ein gutes Sitzpolster, in Funktion zur geplanten Nutzung, verteilt also den Druck der Gesäßknochen permanent gleichmäßig auf den Sattel und minimiert das Risiko von kleinen Verletzungen, Haut-Irritationen, Reibung und Entzündungen im Genitalbereich. Es verhindert das Wundscheuern, das die Fahrt unangenehm und schmerzhaft machen kann. Außerdem sollte es atmungsaktiv sein und Feuchtigkeit rasch abführen können. 

Weitere Tipps zur richtigen Radhose

  • Es ist immer verlockend, günstige Radhosen beim Discounter zu kaufen. Doch solltest du darauf achten, dass auch hier die Nähte beim Polster größtenteils vermieden wurden. Hast du das Gefühl, wenn du das Polster anfasst, dass sich dieses wahrscheinlich nach wenigen Fahrten plattgedrückt hat, dann lass den Kauf lieber sein. Der günstige Preis muss ja auch irgendwoher kommen, das spiegelt sich nun mal in den verwendeten Materialien wider. 
  • Wer nur gelegentlich mal etwas Rad fährt, der wird mit den Radhosen vom Discounter auf kurzen Strecken weniger Probleme haben und es kann eine prima, kostengünstigere Alternative darstellen.
  • Eine Radhose sollte eng am Körper liegen und das Polster nicht „schwimmen“. Eine Anprobe ist immer zu empfehlen und wenn die Möglichkeit im Fachhandel besteht, solltest du dies in Anspruch nehmen. So kannst du einen ärgerlichen Fehlkauf vermeiden.
  • Wenn die Radhose prima passt, also eng am Körper liegt, ohne dass das Polster „schwimmt“, es aber doch Nähte aufweist, schaue, ob diese von hoher Qualität sind. Das erkennst du eventuell an doppelten Nähten oder engen Stichen. 
  • Und wer die Frage für einen Freund beantwortet haben möchte: ja, man trägt tatsächlich nicht noch einen Schlüppi darunter. Der würde nur wieder neue Reibung erzeugen. Auch wenn es zunächst ungewohnt ist und dir komisch vorkommt, das Gefühl geht ganz schnell vorbei und du gewöhnst dich schneller daran als du denkst.
  • Nicht vergessen: die Atmungsaktivtät des Sitzpolsters ist mitentscheidend für eine „reibungslose“ Radtour! Schweiß und Feuchtigkeit, das haben wir gelernt, reizen die Haut zusätzlich. Wichtig: eine Radhose solltest du nach jeder Ausfahrt direkt waschen, denn sonst können sich da schnell Bakterien ansiedeln. Und auch eingetrocknete Gesäßcreme (siehe nächsten Punkt) ist für das Material nicht förderlich.

Auch wichtig: Hautpflege!

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Foto: Pixaby

Ich selber habe zu Beginn meiner Radfahr-Aktivitäten skeptisch drein geblickt bei diesem Thema. Doch je mehr ich mich damit beschäftigt habe, desto mehr wurde mir klar, wie wichtig eine gute Hautpflege für Radfahrer an den betroffenen Stellen sein kann.

Dies ist ein oftmals unterschätzter Aspekt. Wer viel mit dem Rad fährt, kennt möglicherweise dieses Problem. Die Haut kann an den besagten Stellen trocken und rissig sein. Eine Gesäßcreme kann dem gut vorbeugen. Gerne wird auch Ringelblumensalbe oder Melkfett verwendet. 

Die spezielle Gesäßcreme zieht NICHT in die Haut ein, sondern bildet eine Art Schutzfilm, durch den die Reibung wesentlich reduziert wird! Oftmals hat die Creme zusätzlich eine kühlende und antibakterielle Wirkung.

Wichtig ist auch hier: Achte auf die Atmungsaktivität. Der Unterschied zwischen einer Gesäßcreme und zum Beispiel Melkfett: Melkfett verschließt die Hautporen, die Haut kann bei häufiger Verwendung weniger atmen.

Entweder werden die Cremes direkt auf die Haut aufgetragen oder, wer es wie die Profis machen möchte, zuerst auf das Polster! Oft wird dies sogar per Spachtel gemacht! Lustig, aber praktikabel!

Ja, und es gibt sie. Die, die gar keine Radhosen brauchen, keine Salben oder Cremes. Die, die nie Probleme am Gesäß und den dortigen Druckstellen haben. Auch das ist möglich. Beneidenswert. Aber wie heißt es so schön? „Jeder A… ist anders!“ So ist es nun mal. 

Daher sollte jeder nach seinen eigenen, individuellen Präferenzen schauen. Wenn dir das dicke Polster bequemer ist, dann ist es doch super! Wenn du hingegen schmerzfrei mit dünneren Polster unterwegs ist: hervorragend! Brauchst du eine Creme? Nein? Perfekt. Am Ende ist es doch so: womit du dich wohlfühlst, ist entscheidend! Und wenn dich da ein gutes Polster unterstützt und du dadurch beschwerdefrei bist, dann kann ich dir doch nur noch viel Spaß auf deiner nächsten Tour wünschen! Und allen anderen natürlich auch! 😉

Weitere interessante Infos findest du hier:
- Website Elastic Interface 
- Mein Test der Ale Bib Stone Cargo-Radhose 
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