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Stoneman Miriquidi Road,Rennrad
MOMENTE

Der großartige Stoneman Miriquidi Road

Kein Radrennen im eigentlichen Sinne, sondern eine Herausforderung von rund 300 Kilometern und knappen 6000 Höhenmetern auf schönsten Straßen in herrlichster Landschaft, dem Erzgebirge. Einem Mittelgebirge, dass in Deutschland das Bundesland Sachsen und das tschechische Böhmen durchzieht. Der höchste Punkt ist der Fichtelberg mit 1215 Metern. Dagegen liegt Luftlinie nur wenige Kilometer entfernt der Keilberg auf tschechischer Seite. Ganze 29 Metern höher. Hier, in diesem Terrain des Erzgebirgskamms, regiert unter den Rennradfahrern der Stoneman Miriquidi Road, wenn es nicht gerade Winter ist. Und wem’s nicht genug ist, für den gibt es zusätzlich noch die MTB-Version. Man kann sich ausmalen, in welcher teils rauen, teils malerischen Kulisse es diese Herausforderung zu meistern gilt.

Doch der Stoneman Miriquidi ist kein Event im herkömmlichen Sinne, sondern jeder kann sich dort anmelden und die Route zwischen Mai und Oktober für sich oder mit anderen fahren. Man muss sich nur entscheiden, ob man die Challenge in ein, zwei oder drei Tagen machen möchte. Wenn’s ganz offiziell sein soll. Kein Massenstart mit Startschuss in Corona-Zeiten also, so dass ich zusammen mit Jens still und heimlich einfach loskurbeln konnte. Zu unseren Bedingungen. Start und Ziel Oberwiesental, Heimat von Jens Weißflog, dem legendären Skispringer, der dort mittlerweile ein eigenes Hotel besitzt. 

Stoneman Miriquidi Road,Rennrad
Am Startpunkt des Stoneman und wir voller Erwartungen.

Wenigstens ein Event sollte also stattfinden. Endlich. Was ein Segen. Allerdings ohne auf tschechischer Seite zu fahren, da immer noch die Grenzen wegen Corona dicht waren. Doch das Team hinter dem Event hatte einen tollen Job gemacht und eine ebenso gute Runde zurück auf deutscher Seite geplant. Zwei Tage haben wir uns dafür gesetzt. Das dies immer noch sportlich ist für einen Flachländer wie mich ist nicht von der Hand zu weisen. Trotz einiger Höhenmeter im Training der letzten Monate. Was würde mich also erwarten?

Am Anreisetag besorgte ich mir schnell noch mein Starterpaket mit der Stempelkarte und ein paar Goodies in einem benachbarten Gasthof. Da war das Wetter noch sehr grau in grau. Am nächsten Tag starteten wir erfreulicherweise dann bei strahlend blauen Himmel nach einem leckeren Frühstück von unserem Stützpunkt am Hotel „Schwarzes Ross“. Voller Vorfreude auf das, was da kommen sollte. Kaum aus dem Dorf heraus, die ersten Meter bergauf, begeisterte uns jetzt schon die herrliche, ungetrübte Aussicht in die Ferne. Das schien was zu werden.

Stoneman Miriquidi Road,Rennrad
Bei solchen Aussichten und stahlblauen Himmel ist man hochmotiviert!

Der knackige Aufstieg zum ersten Checkpoint am Bärenstein ließ die Beine schnell richtig warm werden. An diesen Punkten gibt es nett gemachte Info-Tafeln mit aufgeführten Besonderheiten zum jeweiligen Standort. Dazu ist dort eine Art Locher angebracht, an dem man seine „Stempelkarte“ stanzen lassen muss. Als Beweis, das man wirklich dort war. 

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An solchen Checkpoints locht man seine Stempelkarte. Schön gemacht.

Die Abfahrt war dann mal direkt schön kühlend. Denn es wurde wärmer, als die Wettervorhersage angegeben hatte. Die Straßen waren im besten Zustand. Ich sagte voller Begeisterung, das ich die auch zu Hause haben will. Wir lachten. Für Rennradfahrer ein absoluter Traum. Wie leicht und ruhig die Reifen darauf liefen, war schon fast berauschend. 

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Meistens rollten wir auf ganz hervorragenden Asphalt. Ein Traum.

Wir passierten unzählige kleine Dörfer mit Namen, die ich mir niemals merken könnte, in denen die Zeit stehengeblieben zu sein schien. Kleine Häuschen, gefühlt aus einer vergangenen Epoche. Teils schick renoviert und gepflegt, aber auch manchmal einfach in ihrem beton-grau-braunen Kleid ihrem Schicksal überlassen. Morbider Charme. Irgendwie. Trotzdem hatte diese Kombination durchaus ihren Reiz.

So ging es Kilometer für Kilometer und manchmal sogar eher Meter für Meter durch das Erzgebirge. Dass der Stoneman Miriquidi Road kein Zuckerschlecken ist, sollte man auf den Schirm haben. Ein gesunder Respekt vor den Anforderungen ist da nicht verkehrt. Gut, dass die Abschnitte zwischen den Checkpoints sehr ausgewogen gewählt worden sind. Da kann man mal ein paar Minuten durchatmen.

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Ein WOW entfuhr mir jedesmal bei solch wunderbaren Aussichten.

Bei Großrückerswalde stieg uns der ganze Duft der blühenden Rapsfelder in die Nase. Während die Felder bei uns zu Hause bereits verblühten, gingen sie hier erst gerade auf. Dazu gab es eine Fernsicht, die fast unschlagbar war. Doch jede Fernsicht musste sich hart erarbeitet werden. Während Jens Anstiege anscheinend liegen, wenn er vorher mit einem Espresso „gedopt“ hat, fiel es mir dagegen nicht immer ganz so leicht und hatte meist das nachsehen. Eine Bergziege werde ich wohl nie. Und Espresso trinke ich nur äußerst selten.

Dagegen waren die Abfahrten und Geraden dann eher mein Spezialgebiet. Da hatte ich dann das Grinsen im Gesicht. So kann’s gehen. Doch der erste Tag war lang und anstrengend. Da kam ein Bach direkt neben der einsamen Bergstraße gerade recht. Schnell angehalten, Schuhe und Socken ausgezogen und ab in Kälte. Zumindest den Füßen gönnten wir die Abkühlung. Krämpfe wollten wir besser vermeiden.

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Abkühlung für die Füsse.

Zu Mittag am Checkpoint Saigerhütte gab es erstmal eine Stärkung in einem netten Biergarten. Ein obligatorisches Radler und eine leckere Rostbratwurst mussten für den Hunger herhalten.  Nicht ganz passend für die Tortur, die noch kam. Denn nach der Pause kam ich nur schwer wieder in einen Rhythmus. 

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In Grünthal machten wir Mittagspause.

Da ist es doch schön zu wissen, das der Schwartenberg, mit rund 787 Metern der höchste Berg im Osterzgebirge, nun der nächste Checkpoint sein sollte. Von hier oben hoben sogar Paraglider ab. Die Landschaft war dafür wie gemacht. All die Freiheit der Piloten in der Luft hatten wir im kleineren Maßstab auf unseren Rennrädern. Und dieses Wissen darum war in dem Moment einfach ein großartiger Gedanke. Die Abfahrt war ein einziger Genuss.

Ich musste trotzdem hart mit mir selber kämpfen. Die Anstiege fielen mir von Mal zu Mal schwerer. Während Jens weiterhin seinen Spaß daran hatte Höhenmeter zu sammeln. Aber egal, abgestiegen wurde nicht. Erst während einer kleinen Pause an der Talsperre Rauschenbach mit ihren mächtigen Wänden. Während bis hoch oben das Wasser gestaut wurde, plätscherte unten nur ein Rinnsal aus den Öffnungen weiter. Schnell einen Apfel verputzt und abermals auf die Räder gestiegen.

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Blick hinunter von der Mauer der Talsperre Rauschenbach.

Wir bahnten uns eine Straße hinauf, wo wir von oben aus einen schönen Blick auf die saftigen Wiesen in der Tschechei werfen konnten. Die Grenze war nie weit entfernt und doch war das Land  gleichzeitig so weit weg. Das einzige, was mich hier nervte, waren die Gruppen von Motorrädern, die am Pfingstmontag ihre Ausflüge machen mussten. Stinkend und mit ohrenbetäubendem Lärm wanden sie sich in einem ganz anderen Tempo über die Straßen. Ich werde nie verstehen, wie man da hinterher behaupten kann, man war in der Natur unterwegs. Ich finde das eher befremdlich. Aber so hat jeder seins.

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Ohne Worte, oder?

Die Route wich nun ab Holzau von der ursprünglichen Strecke ab. Hier begann nun die „C-Edition“, wie es beim Stoneman Miriquidi Road hieß. Durch das Tal der Freiberger Mulde führte uns dieser schöne Abschnitt über die alte Bergbaustadt Altenberg und dessen Ortsteil Zinnwald.

Hier gab es den vorletzten Stopp des Tages. Der dortige Sportverein SSV Altenberg ist der erfolgreichste Wintersportverein Deutschlands, gleichzeitig Landesleistungszentrum und hat sogar schon erfolgreiche Olympioniken hervorgebracht. Von Winter war hier jetzt keine Spur, als ich meine Karte am Checkpoint abstempelte. Langsam drückte uns jedoch der Schuh, denn es war schon spät geworden. Und 30 Kilometer lagen bis zum Hotel in Bärenfels noch vor uns. 

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Durchpusten am Checkpoint in Zinnwald.

Meine Kräfte liessen jetzt stark nach. Ich sehnte mich nach gutem Essen und einer heißen Dusche. Mein Kopf war noch relativ frisch, aber das nützte meinen Beinen in dem Moment nichts. Der Stoneman kam für diesen Tag mit dem Hammer langsam, aber deutlich. Und obwohl die Abfahrt von Zinnwald mit zu den längsten des Tages gehörte, wusste ich, dass es noch einmal in die Höhe gehen würde.

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Auch Kopfsteinpflaster, wie hier in Lauenstein, gab es auf dem Stoneman Miriquidi Road.

So kam, was kommen musste, als mir das Laktat am letzten, sich dahinziehenden Anstieg nochmal so richtig in die Beine schoss. Nämlich entlang des bekannten Altenberger Eiskanals, wo sonst Weltmeister und Olympioniken sich in waghalsigen Abfahrten im Bob und Rodeln hinunterstürzen.

Für uns ging es in Schlangenlinien in die andere Richtung: hinauf! Doch irgendwann ist auch der ätzendste Anstieg vorbei und man sitzt in der urigen Stube in der Pension, bekommt ein zünftiges Abendessen serviert, eine heiße Dusche dazu und ein warmes Bett. Ich ging friedlich in der Hoffnung schlafen, das die Beine am nächsten Tag wieder frisch sein würden. 

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Es ging durch harzig duftende Wälder, die angenehme Kühle spendeten.

Nach über 160 Kilometern und 3000 Höhenmetern in den Knochen fühlte sich das am nächsten Morgen dann überraschend gut an. Mit einem reichhaltigen Frühstück im Laib ging es wieder bei herrlichstem Sonnenschein auf die Rennräder. Schnell waren wir erneut begeistert von der abwechslungsreichen Streckenführung. Durch Wälder, über einsame Straßen mit schönen Serpentinen und vorbei an Feldern voller Wildblumen strampelten wir in die Pedale.

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Start in den zweiten Tag. Mit tatsächlich zunächst gut anfühlenden Beinen.

Glücklicherweise kamen wir in einem kleinen Dorf an einem Lebensmittel-Discounter vorbei und konnten dort unsere Vorräte mit Bananen, iostonischen Getränken und ein paar Keksen auffüllen. Und Jens fand zu seinem Glück beim Bäcker nebenan erneut einen Espresso-Dealer, bevor es zum nächsten Checkpoint ging, an dem ich fast vorbei gerast wäre. Die Abfahrt war aber auch zu schön.

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Auch am zweiten Tag war uns der Wettergott wohlgesonnen und uns Anstiege sicher.

Bei blaustem Himmel fuhr es sich auf den Straßen mit dem kaum vorhandenen Verkehr wunderbar. Doch bis zum nächsten Checkpoint mussten auf rund 40 Kilometern nun fast 730 Höhenmeter erklommen werden. Da ran der Schweiss den Rücken runter. Aber als wir nach einem knackigen Aufstieg besagten Punkt erreichten, hatte sich all die Mühe gelohnt. Wir waren uns einig, das dies bisher der schönste Stopp war. Die Aussicht auf die weite Landschaft des Erzgebirges, die kunstvollen Holzschnitzereien, die dort präsentiert wurden und die unglaubliche Ruhe beeindruckten uns sehr. So wirklich weiterfahren wollten wir da zunächst nicht. Hier liess es sich aushalten.

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Unser Highlight, der Checkpoint Blockhausen. Hier gab es…
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…wunderschöne Aussichten und eine schöne Wegführung…

Durch noch mehr Rapsfelder fuhren wir weiter mit unseren Rennrädern hinunter durch liebliche Täler, wo uns Bäume angenehmen Schatten spendeten. Auf diesen Abschnitt konnten wir ein schönes Tempo machen, das tat mal richtig gut. Hier war das „Tal der Ölmühlen“. Die älteste Ölmühle Deutschlands, aus dem Jahre 1650, steht dort in Dörnthal. In Niederlauterstein, am Fuße der Burgruine, war der nächste Stopp, bevor es mit 18% Steigung ein knackiges Stück die Straße hinauf ging.

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…oder sehe ich das falsch? 😉

Die Beine wurden ordentlich beansprucht, die Strapazen machten sich bemerkbar. Da passte es mir ganz gut, als wir bei Lauterbach einen gemütlichen Gasthof zur Mittagspause fanden. Diesmal kam etwas Fisch auf den Teller, ein alkoholfreies Weizen auf den Tisch und dazu frisches Wasser in die Trinkflaschen. Mit neuer Energie ging es weiter.

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Mittagspause. Diesmal mit leichterer Kost. Lecker.

Die Strecke führte nun teilweise über etwas stärker befahrene Straßen. Angenehm war das nicht und es zehrte etwas an meinem Gemüt, wenn Autos und LKWs an mir vorbeizogen und ich hechelnd am Berg klebte. Das war der Moment, wo dann ziemlich alles etwas nervte. Die Anstiege nervten, die Hände wussten nicht, wodran sie sich klammern sollten, meinen Rücken merkte ich ebenfalls etwas, die lästige Fliege, die vor meiner Nase tanzte und mich wahrscheinlich dabei auslachte, machte mich auch wahnsinnig. Also letztendlich viele Kleinigkeiten. Manche sagen dazu, man hat einen „Toten Punkt“. Ja, ich gebe zu, den hatte ich.

Den inneren Schweinehund zu besiegen, gehört zu so einer Tour dazu. Der Stoneman Miriquidi ist da keine Ausnahme. Doch wenn man den Kampf annimmt, wird man meistens immer dafür belohnt. Meinen Tiefpunkt auf dem Rennrad hatte ich aber nach dem vorletzten Checkpoint in Rittersgrün. Ich wusste, das es ab hier jetzt nur noch bergauf gehen würde. Zum letzten Stopp auf dem 1215 Meter hohen Fichtelberg, dem höchsten Berg Sachsens.

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Mir schwand langsam aber sich die Kraft nach all den ungewohnten und körnerfressenden Höhenmetern.

Ich sagte zu Jens, er könne ruhig schon vorfahren. Kein Problem. Ich musste das jetzt mit mir selber ausmachen. Ich, mein Rennrad, und der Asphalt unter mir. Es zog sich dahin. Langsam wurde jede kleine Bodenwelle zum Hindernis. Jens war schnell schon nicht mehr zu sehen. Das war einerseits irgendwie zermürbend und demotivierend, andererseits konnte ich mich dadurch besser auf mich selber konzentrieren.

Pedalumdrehung für Pedalumdrehung kurbelte ich vor mir hin. Ich war es einfach nicht gewohnt, solche Anzahl an Höhenmeter hinzulegen. Das ständige, kurze oder längere Auf und Ab kostete enorm Körner. Das machte sich irgendwann von ganz alleine in den Beinen bemerkbar. Ob ich wollte oder nicht. Zehn Kilometer vor dem Ziel verputzte ich meine letzte Energie-Reserve in Form einer Banane. Kurz durchschnaufen und direkt wieder weiter. Ja nicht aus dem Rhythmus kommen, wenn es den überhaupt noch gab.

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So hart das Pedalieren auch manchmal war, irgendwann würde die Belohnung dafür kommen.

Mir wurde in dem Moment plötzlich bewusst, das ich wahrscheinlich im schönsten Abendlicht ankommen würde. Das motivierte mich und gab mir etwas neue Kraft. Ich fuhr gerade auf eine Serpentine zu. Kiefern stand dort hochgewachsen und ich konnte nichts dahinter erkennen. Um die Kurve musste ich. Die war schon steil genug, aber als ich danach um die Ecke kam und in die Höhe auf eine Wand von gerader Straße guckte, dachte ich, hier ist mein Ende gekommen.

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Die Wand von Straße bezwungen. Was für eine Auffahrt!

Kein Foto kann diese Steigung abbilden. Auch Jens sagte hinterher, es wäre ein irrer Anblick gewesen. Teilweise versetzte mein Radcomputer sich in den Pausen-Modus, so langsam trat ich Zentimeter für Zentimeter in die Pedale. In meiner Wahrnehmung musste dies so eine Art Abschlussprüfung sein. Irgendwann kam auch ich oben an der Kuppe an. Hier gab es keinen Autoverkehr, da unten am Fuße vorher eine Baustelle gewesen war. Ich legte das Rennrad mitten auf die Straße, ballte meine Hand zur Faust und schrie kurz meine Wut heraus. Dann ging es mir besser.

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Jetzt bin ich ein Stoneman!

Die letzten Meter, noch ein Anstieg hinauf zum Plateau auf dem Fichtelberg. Eine irre Szenerie. Kein Drehbuch-Auto hätte es besser schreiben können. Von links die Sonne im Abendlicht, von rechts pechschwarze Wolken, am Himmel zuckende Blitze, die sich schnell näherten. Eine perfekte Kulisse für einen krönenden Abschluss des Stoneman Miriquidi Road. Dieses Gefühl, das ich es nach rund 310 Kilometern und 6000 Höhenmetern geschafft hatte, unbeschreiblich. Ich war jetzt ein Stoneman! 

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Was für eine krönende Kulisse am Ende des Stoneman Miriquidi Road auf dem Fichtelberg.
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Geschafft. Was für eine Freude!

Mein Fazit des Stoneman Miriquidi Road: ein tolles Rennrad-Erlebnis in der atemberaubenden Natur des Erzgebirges und eine echte, sportliche Herausforderung. Auch wenn man zwischendurch als Flachländer, wie ich einer bin, mal mit sich kämpfen muss, ist dieses Event ein großer Spaß! Dazu ist der Stoneman sehr gut organisiert. Von der Anmeldung bis zur Fahrt selber passt alles zusammen. Die Checkpoints sind gut gewählt, die Streckenführung bis auf ganz wenige, kurze Ausnahmen ein Traum. Rennrad-Herz, was willst du mehr? Eine echte Empfehlung, Daumen rauf!

INFOS Stoneman Miriquidi Road „C-Editon“

  • Ursprünglich geht der Stoneman durch die zwei Länder Deutschland und Tschechien.
  • Auf Grund der Corona-Epidemie gibt es nun auch die „C-Edition“, die komplett durch Deutsch288b5fland führt.
  • Die C-Edition beträgt rund 310 Kilometer mit knapp 6000 Höhenmetern.
  • Man kann selber entscheiden, wann man zwischen Mai und Ende Oktober starten möchte.
  • Eigene Logis-Partner.

  • Man hat die Wahl zwischen 1 und 3 Tagen, dementsprechend gibt es Gold, Silber und Bronze.
  • Für die Rider gibt es unterschiedliche, sogenannte Starter-Pakete mit z.B. der Starterkarte, einigen netten Goodies sowie der Wahl der Trophäe.
  • Jeder Finisher wird in die offizielle Finisher-Liste aufgenommen. Einzusehen auf der Website.
  • Gepäcktransfer möglich

Website: Stoneman Miriquidi Road

Hotel-Tipps zum selber buchen

  • „Schwarzes Ross“ in Oberwiesenthal. Günstig, unheimlich netter und zuvorkommender Service, gutes Frühstück, sichere Unterstellmöglichkeiten für Fahrräder.

Website: SCHWARZES ROSS

  • „Helenenhof“ in Oberbärenburg, Kurort Altenberg. Günstig, gutes Frühstück, rustikal in der Wirtsstube, aber gemütliche Zimmer.

Website: HELENENHOF

Stoneman 2020, Rennrad

Hier geht’s zu meinem Artikel, den ich im Vorfeld in meinem Logbuch über den Stoneman Miriquidi Road geschrieben habe.

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14 Comments

  • Otto Müller

    Hallo Tom . Grossen Respekt vor der sportlichen Leistung ! Wie immer bei dir , ein super Bericht deines Erlebnisses!

  • Johannes

    Toller Bericht, nur eine kleine Korrektur: Der Schwartenberg ist mit Sicherheit nicht der höchste Berg im Osterzgebirge, der Kahleberg bei Altenberg hat 905 m.
    Besonders interessant, wie du den Brandberg beschreibst. Das ist halt Psychologie. Der Anstieg zum Bärenstein, aber auch der Abschnitt von Pobershau nach Kühnheide ist sicher noch steiler, aber klar: am Ende der Tour, man kommt um die Kurve, und dann dieser Anblick!
    Ich bin übrigens in Tellerhäuser aufgewachsen, dem Ort, der durch die Baustelle kurz vorher zur Zeit einen so einen ruhigen, idyllischen Abschnitt zu Fichtelberg beschert.

    • bikingtom

      Ja, was da einem am Ende solcher Tour im Kopf rumgeht…😄…du bist wahrscheinlich ebenfalls schon den Stoneman gefahren, so wie sich das anhört?

      • Johannes

        Ja, beim ersten Mal haben 50 km und der Königsanstieg zum Keilberg an „Gold“ gefehlt, beim 2. Mal (voriges Jahr) hat es dann geklappt mit 14 3/4 Std. reine Fahrzeit, 17 Stunden unterwegs, allerdings auf der Originalstrecke, die aktuelle ist ja wohl noch etwas schwerer.
        Allen Stonemännern – und Frauen wünsche ich einen schönen Sommer im Erzgebirge. Glück Auf!

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