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MOMENTE

Jahresrückblick 2015 & Ausblick

 Der ein oder andere nutzt die besinnliche Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr um selber einmal das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen. Auch ich möchte dies auf meinem Blog tun. Was ist mir von meinen Touren und Erlebnissen auf und mit dem Rad in Erinnerung geblieben? Was war schön und was hat mir nicht so gefallen? Und was kommt nächstes Jahr? Wie sehen die Pläne für 2016 aus?

Rückblick
Grand Teton National Park

 Ein absolutes Highlight für mich war natürlich meine Reise durch die USA in diesem Sommer. Viele Eindrücke habe ich dort gewonnen. Und viele haben mich wirklich beeindruckt! Unter anderem die Stadt Denver mit ihrer frischen Radinfrastruktur und kreativen Ideen. Auch das die Großstadt San Francisco eine herrliche Radkultur entwickelt. Viele Pendler auf tollen, individuell gestalteten Bikes rasen dort durch den Großstadtdschungel. Hätte man als Europäer so dort nicht vermutet. Auch meine Tour quer durch die Stadt und über die Golden Gate Bridge war für mich etwas ganz Besonderes. Trotz schlechten Wetters an dem Tag.  Aber auch kleine Städte wie z.B. Hailey im US-Bundesstaat Idaho überraschten mit einem tollem Radweg auf einer stillgelegten Bahntrasse. Mit Trinkwasserbrunnen an der Strecke, schönen Rastmöglichkeiten und tollen Ausblicken hat das dort richtig Spaß gemacht. Auch der Radweg im Grand Teton National Park vor dieser atemberaubenden Bergkulisse ist einfach nur grandios. Es gibt zwar immer noch viel tun, gerade in den Großstädten, doch anscheinend sind die Menschen mittlerweile sehr aufgeschlossen gegenüber dem Radfahren.

In der Lüneburger Heide

Ein weiteres Highlight 2015 war natürlich auch mein kleiner Radurlaub in der Lüneburger Heide. Beeindruckt hat mich die Schönheit der Heidelandschaft und überrascht hat mich was dort teilweise unter einem Radweg verstanden wird. Tiefe Sandböden, etliche Wurzeln und das auf offiziellen (!) Radwegen. Trotzdem ist die Lüneburger Heide eine Reise wert gewesen. Ich habe in den paar Tagen dort Ruhe und Erholung gefunden, konnte bei meist schönem Wetter das Radfahren richtig genießen und zu entdecken gab es auch einiges. Zum Beispiel die steinzeitlichen Hügelgräber waren sehr interessant, auch Lüneburg mit der gut erhaltenen Altstadt ist äußerst sehenswert. Moorlandschaft und blühender Raps auf den Feldern taten ihr übriges. Das war ein gelungener Kurztrip!

On Top Of The Halde
On Top Of The Halde

 2015 habe ich eigentlich auch gelernt das Ruhrgebiet mal wieder mit anderen Augen zu sehen. Auf dem Rücken das Fahrrads habe ich einmal mehr bewusst die Attraktivität des Potts kennengelernt. Erstaunt habe ich wieder festgestellt, was es hier doch alles zu sehen gibt. Ob es die vielen Halden sind, die mittlerweile Erholungsgebiet und oftmals auch Kunstmuseum für Jedermann sind oder aber die immer mehr aufkommenden, für Radfahrer umgebauten alten Bahntrassen sind, an denen entlang sich die Industriegeschichte des Ruhrgebiets widerspiegelt. Überall gibt es etwas anzuschauen. Viele Museen bieten interaktives Mitmachen an, tolle Ausflugsziele für die gesamte Familie gibt es zahlreiche wie zum Beispiel die ZOOM Erlebniswelt in Gelsenkirchen, wo Radwege direkt am Zoo entlang laufen. Aber auch banale Dinge gefielen mir gut. Wenn ich gesehen habe wie schnell ich mit dem Rad im Grünen war, z.B. am Rhein mit den herrlichen Rheinwiesen in Duisburg, fand ich das sehr entspannend. Einsam sitzend am Wiesenufer des Flusses und doch mitten im Pott. Und deshalb möchte ich auch im nächsten Jahr weiter das Ruhrgebiet mit dem Rad erkunden. Ich denke, das wird sich lohnen.

Oben am Plesch-Pass
Oben am Plesch-Pass

Interessant und Erfahrungsreich fand ich auch meine höchst spannende Tour mit dem E-Bike in den Bergen der Steiermark in Österreich. Für einen „Flachländer“ wie mich war das schon eine kleine Herausforderung. Als die Restweiten-Anzeige des Akkus mit zunehmenden Höhenmetern dramatisch sank und dann doch noch ein Berg vor mir lag hatte ich das Ganze fast unterschätzt. Am Ende der Tour hätte ich wohl keine 200 Meter mehr mit der Akku-Ladung fahren können, dafür standen über 1600 Höhenmeter am Ende des Tages auf der Uhr und ich war echt geschlaucht, aber glücklich.

Es gab natürlich auch noch viele kleinere und ein paar größere Radtouren im Jahr 2015. Alle haben sie durchweg richtig Spaß gemacht. Ob das die Radtour in der Grafschaft Bad Bentheim war oder die Radtour direkt vor der Haustür durch den Großraum Borbeck, alle hatten sie etwas zu bieten und haben meinen Erfahrungsschatz bereichert. Das kann nächstes Jahr gerne so weitergehen.

 Schön war es auch, als endlich der RS1-Abschnitt zwischen Essen und Mülheimauf der ehemaligen Bahntrasse der Rheinischen Bahn freigegeben wurde. Das lässt mich hoffen – und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt – das diese Art eines Radschnellwegs weiter vorangetrieben wird. Ich habe da schon öfters drüber berichtet und finde dieses enorme „Projekt“ quer durch das Ruhrgebiet äußerst spannend. Wie lange es dauern wird bis man wirklich davon sprechen kann, das dieser Radschnellweg durchgängig von Duisburg bis Hamm auf rund 100 Kilometern auch als solcher zu bezeichnen ist, steht allerdings noch in den Sternen, trotz positiver Grundstimmung. Bleibt also abzuwarten was das neue Jahr für den RS1 bringt.

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 Meine Tour auf dem Fietssnelweg 35 zwischen Enschede und Almelo in den Niederlanden fand ich ebenfalls sehr Aufschlussreich. Hier wurde mir mal wieder vor Augen geführt wie eine vorbildliche Radschnellwege-Führung auch aussehen kann. Die Niederlande als eine DER führenden Radfahr-Nationen stemmen hier eine tolles Projekt. Viele dieser Radschnellwege gibt es dort schon oder sind in Planung. Da kann man doch schon mal hier das ein oder andere mal ein wenig neidisch werden. Das war eine höchst interessante Radtour!

Critical Mass

  Ein weiteres Kapitel 2015 war für mich die Teilnahme an meiner ersten Critical Mass in Essen. Engagierte Leute, die für eine bessere Verkehrspolitik und Radinfrastruktur kreuz und quer durch die Stadt radeln und so auf das Thema aufmerksam machen wollen. Dabei habe ich einige nette Menschen kennengelernt, die dieses gewisse Maß an Ernsthaftigkeit und Spaß an der Sache mitbringen. Und so war meine erste Critical Mass bei besten Wetter, toller Musik und hervorragender Stimmung auch ein tolles Highlight für mich. Ich werde weiterhin unregelmäßig daran teilnehmen, wenn meine Arbeit das zulässt. Und noch mehr Teilnehmer wären schön, egal in welcher Stadt in Deutschland, Europa oder der ganzen Welt.

 Und gab es auch mal was negatives? Ja natürlich gab’s das auch. Zum Beispiel der Plattfuß im Dunkeln morgens um fünf auf dem Weg zu Arbeit. Da hieß es die letzten 4 Kilometer schieben. Das war nicht so schön. Auch „Unplattbare“ sind nicht „unplattbar“. Wenige Wochen später war dann auch der zweiten Reifen hinüber. Allerdings „nur“ ein Schleichplatten den ich schon in der Garage erkannt habe – morgens, im Dunkeln, kurz vor fünf…!!! Ich hoffe, mit den neuen Schluffen (Marathon Tour Plus) habe ich jetzt erst mal Ruhe. Aber mitverantwortlich für diese Pannen sind wohl die schon in diesem Artikel angekreideten Umstände. Zumindest waren diese Gegebenheiten in letzter Zeit auf der Strecke doch schon auffällig. Ärgerlich.

  Genauso ärgerlich ist es mit den lieben anderen Verkehrsteilnehmern, die meinen, unbedingt jeden Radfahrer mit ihren Blechbüchsen von der Straße schieben zu müssen. Aber das ist etwas, das zieht sich durch jedes Jahr wie ein roter Faden. Leider wird viel zu wenig für die Sicherheit und das Miteinander im Straßenverkehr getan. Möchte ich jetzt aber auch nicht noch weiter ausführen. Jeder Radfahrer kennt diese Missstände.

 Für den einen ist es ärgerlich im Regen zu fahren (oder zu müssen), für mich mittlerweile nicht mehr. Nachdem ich mir endlich mal die richtigen Regenklamotten gekauft habe, genieße ich sogar das Radfahren durch den Regen.

Die Luft ist frisch, den Radweg habe ich so gut wie alleine für mich und trocken komme ich auch überall an. Auch wenn mich der ein oder andere manchmal schräg anguckt, warum einer sich das denn freiwillig antut, dann kann ich nur bis über beide Ohren grinsen. Früher hätte ich mich da allerdings auch für einen Bekloppten gehalten, heute hingegen…also wieder eine positive Erfahrung gemacht in diesem Jahr.

Dieses Jahr werde ich dann auch knapp über 6000 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt haben. Viele davon auch als Pendler zur Arbeit. Eine Steigerung um über 1300 Kilometern zum Vorjahr. Der eine mag vielleicht darüber nur schmunzeln können wegen so ein paar läppischer Kilometer. Aber ich bin soweit eigentlich ganz zufrieden. Teilweise bin ich wochenlang ohne Auto ausgekommen. Ganz ohne geht es aus privaten Gründen dann leider doch nicht. Aber ich denke bei der nächsten Jahresbilanz könnten noch mehr Radkilometer zusammen kommen. Ich möchte das Rad noch mehr nutzen, gerade für die kurzen Wege in der Stadt. Ganz bewusst. Da möchte ich doch meinen kleinen Beitrag für den ökologischen Fußabdruck leisten. Das ist ein wichtiges persönliches Vorhaben für mich und 2016. Also sowas wie ein guter Vorsatz für das neue Jahr!

 Des weiteren möchte ich natürlich auch wieder tolle Touren fahren. Wenn es geht noch einige mehr als in diesem Jahr. Etwas ist da schon in Planung, lasst euch überraschen. In Deutschland gibt es noch einiges zu entdecken für mich. Da ist auf meiner Landkarte noch viel weiß. Das soll sich ein wenig ändern. Ob es mich ins Ausland verschlägt wird sich noch zeigen. Da steht noch nichts Konkretes fest. Wenn, dann wird es wahrscheinlich in ein, zwei Nachbarländer gehen. Wie gesagt, da muss ich noch mal schauen. Spannend wird es allemal. Ich werde weiterhin Augen und Ohren offen halten. Der Wille und auch der Spaß sind da! Das Thema Radfahren ist noch lange nicht ausgeschöpft. Und ich denke, mein Blog hier auch noch nicht. Ich betreibe ihn hier ganz alleine, also seit nicht traurig, wenn mal 1-2 Wochen nix passiert. Manchmal reicht leider die Zeit einfach nicht und passen muss der Bericht auch. Irgendwas schreiben ist nicht mein Ding. Eventuell plane ich auch mal so eine Art Event, arbeite noch am Konzept. Ist aber auch noch nicht wirklich spruchreif. Für Ideen und Anregungen eurerseits bin ich jedenfalls offen und ich hoffe ihr bleibt mir auch im neuen Jahr weiterhin treu.

 Ich wünsche euch ein frohes Weihnachtsfest, einen guten Rutsch ins neue Jahr und immer genug Luft im Reifen! SF

Euer bikingtom

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