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MOMENTE

Was für ein Spaß auf der VELOBerlin 2019

Am letzten Wochenende fand wieder die VELOBerlin auf dem altehrwürdigen Flughafen Tempelhof statt. Nach dem tollen Event im letzten Jahr wollte ich unbedingt auch 2019 in Berlin dabei sein. Der THE WRIDERS CLUB, in dem viele tolle Blogger vernetzt sind, organisierte für uns wieder ein tolles Programm rund um die Fahrradmesse. Schon im Vorfeld freute ich mich also auf Berlin. Innovative Produkte anschauen, neue und auch alte Gesichter treffen und sich dabei mit Erfahrungen oder aber auch diversen Geschichten austauschen. So begann das eigentliche Programm der VELO also für uns schon am Freitag Nachmittag. 

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Die geplante Ausfahrt war insofern interessant, das kein geringerer als „Mr. Radentscheid“  Heinrich Strößenreuther ( Initiator des Volksentscheids Fahrrad in Berlin ) der sehr geselligen und angenehmen Blogger-Runde auf dem Rad Brennpunkte der Berliner Fahrradinfrastruktur zeigte. Da kamen diverse Kuriositäten zu Tage, wie die sehr gut gemachte, breite Protected Bike Lane, die leider nach hundert Metern auch schon wieder zu Ende ist. Aber auch der sehr schön gestaltete Park am Gleisdreieck. Wunderbar zum Radfahren und mit der Möglichkeit der tollen Freizeitgestaltung. 

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Heinrich Strößenreuther (2.v.l.) zeigte den Bloggern des TWC einige Hot Spots der Berliner Fahrradinfrastruktur.
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Christian Tänzler (l.), Pressesprecher von visitBerlin, erzählte allen Interessierten ein paar nette Storys über Berlin.

Dazu gab es allerlei Informationen rund um das Thema Radfahren in Berlin. Christian Tänzler, Presse-Sprecher von visitBerlin, war ebenfalls mit auf der Radtour und erzählte zwischendurch etwas zu geschichtlichen Aspekten und einige Anekdoten der Stadt Berlin. Am Ende gab es am Brandenburger Tor noch für alle eine typische Berliner Currywurst und ein erfrischendes Hopfengetränk. Die Tour hatte einen hohen Fun-Faktor und war interessant. Dazu war es eine lustige und homogene Gruppe, die da so durch Berlin zuckelte.

Im Anschluss gab es für alle, die Lust hatten, noch den Zubringer zur Critical Mass Berlin. Na, das nahm ich gerne an und so radelte ich tatsächlich noch mit vielen bekannten Gesichtern, die ich kenne und dort traf, durch die Berliner Nacht. Es wurde also spät…

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Die CM Berlin mit…ach, unzähligen Teilnehmern im vierstelligen Bereich!           Foto: Gerd L.

Am nächsten Tag startete dann die eigentliche Fahrradmesse VELOBerlin. In der Media Lounge gab es aber erst einmal ein leckeres Frühstück. Der THE WRIDERS CLUB hatte ordentlich aufgefahren und so stärkten wir uns zunächst vor dem geführten Ausstellerrundgang. Das war eine informative Runde, wo wir kurz von den Ausstellern selber direkt ein paar Infos zu neuen Produkten bekamen. Nach dem Rundgang zog ich dann erst einmal alleine weiter durch die hohen Hangars des Flughafen Tempelhofs. Einige Highlights möchte ich euch hier nun vorstellen.

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Prima Stärkung gab es für den THE WRIDERS CLUB in der Media Lounge.
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Gut Laune herrschte die ganze Zeit über. Hat mich sehr gefreut so nette Leute wiederzusehen oder kennenzulernen.

Bei Ortlieb konnte der geneigte Bikepacker die limitierte Black Edition bestaunen. Wie der Name schon sagt, sind diese Bikepacking-Taschen ganz in schwarz gehalten und besitzen nicht mehr die orangefarbenen Applikationen. Ehrlich gesagt, das sah schon ziemlich edel aus. Auch bei Details wie dem Reißverschluss beim Frame Pack gibt es dazu Verbesserungen. Egal ob Handelbar Pack ( 99,99 € ), Seat Pack ( 139,99€ ) und besagtem Frame Pack ( 99,99€ ), alle drei Ausführungen sehen nicht nur richtig gut aus, sondern  fühlen sich auch sehr hochwertig an. Erhältlich sind sie ab Juni! Na, da werde ich dann wohl mal schauen müssen…

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Die Black Edition der Bikepacking Serie von Ortlieb machte auf mich einen überzeugenden Eindruck.
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Auch die „A…-Rakete“ wirkt qualitativ hochwertig.

Cargobikes sind mittlerweile keine Modeerscheinung mehr, sondern eine echte Lösungshilfe für viele Probleme im ( nicht nur ) urbanen Verkehrskollaps. Und so verwundert es nicht, das dieses Thema mittlerweile immer mehr in den Fokus der Öffentlichkeit rückt. Gut zu sehen war dies draußen auf dem riesigen Testparcours, wo Cargobikes aller Art heiß begehrt waren und vom Besucherpublikum ausführlich unter die Lupe genommen wurden. Eines der beliebtesten Räder dieser Art ist das Bullit von LarryVsHarry, das es am Stand von PUNTA VELO zu bestaunen gab. Seinen effektiven Einsatzzweck hat es schon seit langer Zeit unter Beweis gestellt, da es dieses Modell mit allerlei Aufbaumöglichkeiten und Konfigurationen zu kaufen gibt. So verwundert es also nicht, das dort am Stand viel Betriebsamkeit herrschte.

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Cargobikes, wie hier bei PUNTA VELO, waren ein großes Gesprächsthema.          Foto: Gerd L.
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Ein Cargobike komplett aus Carbon gab es bei TRIOBIKE zu bestaunen.

Ein weiteres, sehr schickes Modell habe ich am Stand von TRIOBIKE gesehen. Ästhetisches Design trifft Praktikabilität . Eine für alle Einsätze sehr gut nutzbare Ladefläche und ein agiles Handling durch einen engen Wenderadius zeigen auf, wie ein Cargobike funktionieren kann. Mit dem Prototypen des Cargo TT zeigte die dänische Marke dazu noch, dass es möglich ist, so ein Cargobike auch komplett aus Carbon zu bauen. 

Ein ganz unscheinbarer Stand war der von EMKY Bikes aus Polen. Ein Rad wie das Viktor ist so eine Mischung aus Classic- und Modern Style. Hochwertige Materialien wie Carbon sind hier zusammen mit Holz aus Afrika (!) verbaut. Auf Hochglanz poliert sieht es sehr edel aus. Allerdings hat es eine etwas eigenwillige, nach vorn abfallende Geometrie. Beim Viktor hat man die Möglichkeit es entweder mit der 1 Gear STURMEY Archer S1C, mit der  2 Gear Duomatic der gleichen Marke oder mit der Shimano 7 Gang Nexus zu bestellen. Auffallen tut das Rad definitiv.

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Sehr edles Fahrrad, das „Viktor“ von EMKY.
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Für das Publikum gab es viel zu gucken und zu schlemmen auf der Messe.

Von den „Schläuchen“ der Marke TUBOLITO hat der ein oder andere vielleicht schon mal gehört. Nichts weiter als der perfekte Fahrradschlauch zu konstruieren haben sich die Erfinder auf die Fahnen geschrieben. Auf dem Papier sieht das recht gut. Zweidrittel an Gewicht soll gegenüber einem normalen Schlauch eingespart werden. Sogar gegenüber Tubelessschläuchen kann der TUBOLITO je nach Ausführung noch weniger wiegen! Dazu soll er auch noch wesentlich pannensicherer als ein herkömmlicher Schlauch sein. Das Material besteht aus thermoplastischen Elastomeren und ist komplett nahtlos. Beim Aufpumpen wird der Schlauch zunächst zwar eckig, passt sich aber dann problemlos an. In der Praxis soll er sich unauffällig verhalten. Mal schauen, ob ich den mal demnächst ausprobieren werde. Denn der Preis für einen Schlauch liegt bei rund 20 €! Das ist kein Pappenstiel, aber wenn man dadurch pannensicherer durch die Gegen flitzt…Ausführungen gibt es für so ziemlich alle Fahrradgattungen. 

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Wie leicht der Schlauch des TUBOLITO ist, sieht man hier deutlich.

Am Nachmittag gab es für uns „Medienvertreter“ eine weitere Ausfahrt. Der sogenannte „Insta-Ride“ führte uns zu einigen Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Ein netter Guide lotste uns über die Startbahn des alten Flughafens und weiter durch die Straßen Berlins. In rund zwei Stunden wurde uns so also noch einmal ein kleiner Eindruck der Stadt vermittelt. Als wir wieder am Messe-Gelände waren, war der erste Tag der VELOBerlin für das Publikum schon zu Ende. Für uns und die Aussteller ging es noch bei einem Bierchen auf eine kleine Party. Schön war’s so einmal auf diese Weise mit anderen Leuten zu reden, die genauso eine Leidenschaft für das Fahrrad hegen wie ich. Ein sehr netter Abend war das also.

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Unterwegs auf der ehemaligen Start- und Landebahn des Flughafen Tempelhof.
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Auf dem „Insta-Ride“ging es zu einigen Sehenswürdigkeiten Berlins.

Volles Programm auch am nächsten Morgen. Schon um 8 Uhr ging es auf eine Rennrad-Runde durch die sonntäglichen relativ leeren Straßen Berlins. Mit zwei Guides aus Spanien und Chile (!), fuhren wir entspannt mit dem geliehenen Cannondale Synapse NEO zu weiteren Highlights Berlin. visitBerlin hatte auch hier für einen kleinen, interessanten Pausenstopp in einem Hotel in der Kastanienallee gesorgt, wo wir uns nach dem feinen Nieselregen bei einem Kaffee wieder aufwärmen konnten und uns der Hotelchef etwas zur spannenden Geschichte des Hauses erzählte. Die Ausfahrt war insofern interessant, das ich tatsächlich mal ein Rennrad mit „E“ antesten konnte. Dabei finde ich normalerweise, das ein Rennrad ein Sportgerät ist und man da kein E braucht. Zumindest ein gewisser Fun-Faktor ist aber vorhanden, das gebe ich zu. Und überraschende Weise fährt sich das Rad echt flink, sogar wenn man die Unterstützung ausschaltet. Auch aus dem Stand heraus. Nun gut…

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Sonntägliche Rennrad-Runde durch Berlin.

An diesem Morgen verweilte ich nach der Tour etwas nass in der Media Lounge. Gut das meine bessere Hälfte schon unterwegs war mit trockenen Klamotten. Sonst hätte der Tag übel ausgehen können. Mit nassen Socken den ganzen Tag auf der Messe herumzulatschen ist halt nicht so prickelnd. Dafür habe ich mich unheimlich gefreut Martin Moschek, der den Blog biketour-global.de betreibt, wiederzusehen. Er kam extra für die VELOBerlin für einen Tag aus Hamburg in die Hauptstadt. Wir hatten uns vor zwei Jahren auf der EUROBIKE kennengelernt und haben seitdem Kontakt gehalten. So zogen wir zusammen durch die Hangars und schauten uns verschiedene Stände an, die uns interessierten. Wir hatten Spaß und eine gute Zeit auf der Messe. War leider nur zu kurz.

Was passierte sonst noch so? Eine Menge. Mit Felix von MYBOO konnte ich kurz über ihre Bambus-Bikes aus Ghana „schnacken“. Sie sind mittlerweile vielfach preisgekrönt und haben Fahrräder aus diesem Material mittlerweile alltagstauglich und salonfähig gemacht. Dazu werden soziale Projekte in Ghana unterstützt. Eine schöne Sache, wie ich finde.

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Sehr geschmeidige Bambus-Bikes von myBoo!

Genau wie mein „Sit-In“ bei SHIMANO, die einen coolen Stand hatten, der eine Art Loft darstellte. Eine gemütliche Ledercouch sorgte für das passende Flair. Sehr schick wurden dort einige Produkte aus dem Sortiment präsentiert. Und ich hatte die Gelegenheit Konrad Weyhmann, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit bei Paul Lange & Co, zu treffen und ein wenig zu plaudern. Das hat mich sehr gefreut, denn die Gespräche mit ihm sind immer auf eine besondere Art ermunternd und voller Anregungen. Vielen Dank also mal an dieser Stelle.

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Loft-artiger Stand von SHIMANO.
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Nettes Gespräch am Stand von SHIMANO mit Konrad Weyhmann.

Bei QIRU Bikes dagegen gibt es auf Bestellung Fahrräder aus Holz. Werkeln tun hier Vater und Sohn gemeinsam!  Wobei der Vater aus Peru stammt und der Sohn aber die Idee zu solch einem Rad schon in der Schule hatte. Zusammen haben die beiden dann das Bike entwickelt und letztendlich ein tolles Fahrrad erschaffen. Es wird aus europäischen Furnierholz gebaut und die Geometrie ganz individuell an dem Kunden angepasst. Man erhält am Ende ein echtes Unikat, das zudem mit nur rund 11 kg äußerst stabil ist. Coole Sache!

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Sympathisch. Am Stand von Qiru.

Aber nicht nur Fahrradaussteller waren auf der VELOBerlin, sondern auch Fahrradinitiativen. Zum Beispiel die von Changing Cities. Sie unterstützen nicht nur in Berlin, sondern auch deutschlandweit nachhaltige Mobilität. Sie plädieren aber auch für saubere Luft und öffentlichen Raum, in dem jeder Bürger gerne verweilt. Um das Ziel zu erreichen wird aktiv Networking mit verschiedenen Projekten betrieben. Erfolgreich war dabei der Volksentscheid Rad in Berlin zum Beispiel. Solche Initiativen sind also durchaus unterstützungswürdig.

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Auch solche Fahrrad-Initiativen, wie die von Changing Cities, waren auf der VELOBerlin zu finden.

Am Schluss muss ich aber noch die Radrennen erwähnen, die auf dem Vorfeld des alten Flughafens stattfanden. Rund 20 (!)  davon an der Zahl, darunter auch wieder das sehr beliebte Cargo Bike Race. Da ich schon im letzten Jahr dermaßen fasziniert von diesen unterschiedlichen Rennen war, musste ich natürlich auch diesmal wieder ein Blick zum Beispiel auf die Fixie-Rennen werfen. Dieses Tempo, was die Fahrer mit einem Gang an den Tag legen, ist immer wieder beeindruckend. Und mit der Kulisse im Hintergrund versprühen die Rennen sowieso eine besondere Atmosphäre. 

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Rassige Radrennen gab es viele in der tollen Kulisse des Flughafen Tempelhof.

Mein Fazit der VELOBerlin ist durchweg positiv. So werden das wahrscheinlich auch die meisten der 20.000 Besucher empfunden haben, die an den beiden Tagen die Fahrradmesse besuchten und so Tempelhof zu einem der größten Hot Spots dieser Art in Europa machten. Beliebt waren da selbstverständlich auch die wohl tausenden an Testfahrten, die idealer Weise auf dem großen Areal gemacht wurden. Viele kleinere Händler und Aussteller standen aber ebenfalls hoch in der Gunst der ( zukünftigen ) Kundschaft. Individualisierung wird gerade dort ein immer größeres Thema werden. Natürlich, wie so oft mittlerweile, das Thema „E-Mobilität“ war omnipräsent. Jeder, der irgendwie in dem Bereich etwas suchte, konnte fündig werden.  Aber auch die Bikeshows, Vorträge und Bühnenshows waren eine Bereicherung. Es hat mich sehr gefreut so viele Gleichgesinnte zu treffen, die allesamt eine enorm große Leidenschaft für das Radfahren an den Tag legen. Der Austausch war großartig und hat riesig Spaß gemacht. Da muss ich echt mal zum Beispiel Patrick von born2.bike, Nhat Quang Tran von VeloQ , Leona von heimatnomadin oder aber auch Christian vom Aloha-Cycling-Blog erwähnen. Es war toll mit euch! Danke an dieser Stelle ( sorry, wenn ich nicht alle hier nennen kann! ) auch nochmals an die Organisatoren des THE WRIDERS CLUB, die dieses Wochenende zu einem tollen Erlebnis gemacht haben. Es war mir eine Freude. 2020 kann kommen!

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Bis zum nächsten Jahr!
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One Comment

  • alex

    Cooler Bericht, das TRIOBIKE wäre mal was und ob ich die TUBOLITO nicht auch zerstört bekomme, wäre mal so ein Ding ( Flickzeuch – mit „ch“ ) haben sie jedenfalls im Programm.

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