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KARL,Fahrradmagazin,Zeitschrift
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Was kann das neue Fahrradmagazin KARL?

Vor kurzem flatterte mir eine email von der Motor Presse Stuttgart ins Postfach. Der Verlag bringt nun auch ein Fahrradmagazin heraus, genannt „KARL“, und würde mir gerne ein Exemplar unverbindlich zukommen lassen. Gerne könnte ich auf meinem Blog darüber schreiben, es wäre aber keinerlei Verpflichtung dies auch wirklich zu tun! Nach ein paar Tagen Bedenkzeit – schließlich könnte das ja auch als eine Art Schleichwerbung angesehen werden – stimmte ich dem aber zu. Mein Gedanke war, das die Zeitschrift entweder was kann oder halt nicht. Mit dem Ergebnis müssten sie dann so oder so leben. Damit wären hoffentlich alle Zweifel an dieser Stelle beseitigt. Ihr lest also hier meine kurze, persönliche Einschätzung der ersten Ausgabe dieser neuen Zeitschrift.

Die Aufmachung ist frisch und modern. Auf umweltfreundlichen Papier gedruckt ist es in dem Sinne Up-to-Date. Als „Reisser“ oder Aufhänger ist der Schauspieler Jürgen Vogel auf dem Titelblatt zu sehen. Titelstory: „Ebikes sind einfach geil – Warum der Schauspieler aufs Auto verzichtet“. Wie sollte es momentan auch anders sein, das Thema Ebike oder Pedelec darf natürlich nicht fehlen. Manchmal wirkt der immer gleiche Aufhänger „E-Bike“ schon etwas nervig. Für mich entpuppte sich die Titelstory auch eher als ein Text aus einer Werbebroschüre. Nicht schlecht, aber irgendwie zu auffällig. Beispiel:“…Wo ich früher noch das Motorrad genommen hätte, ist jetzt mein E-Bike von COBOC erste Wahl…“ Dazu gibt es eine Seite vorher auch einen extra Kästchen, in dem kurz über die Marke COBOC geschrieben wird. Ok, das kann man sehen wie man will, aber das ganze liest sich halt nicht wie ein richtiges Interview. Nicht so richtig echt. Das geht besser.

 

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Auch mal andere Artikel als sonst üblich zu bringen. Das finde ich gut.

 

Ansonsten muss ich aber sagen, macht das Magazin – Untertitel: „Bike – Life – Style“ – aber einen durchaus positiven Eindruck. Die Bilder sind frisch, die Berichte gut ausgewählt. Da gibt es welche über die Critical Mass-Bewegung, einen weiteren über das Radfahren in Kopenhagen oder auch einen über die schwer in Mode kommenden Lastenräder. Sogar auch ein paar Seiten sind an Kinder gerichtet. Obwohl das eher nicht die Kauf- und Zielgruppe ist. Aber die Eltern können das ja dann auch gerne mal weiterreichen! 😉

Jedenfalls sind das alles Themen, die momentan angesagt sind. Und auch in unterhaltsamer Weise geschrieben wurden! Sehr gut fand ich die Geschichte über den Mitarbeiter bei BOSCH, der einst dort mehr oder weniger das erste E-Bike entwickelte, doch zunächst nicht so ernst genommen wurde. Das sind Stories, die ich gerne lese. Stories, bei denen aus dem Nähkästchen geplaudert wird, mit netten Anekdoten. Das finde ich immer spannend. 

Insgesamt finde ich das neue Fahrradmagazin KARL, übrigens benannt nach Karl Drais, doch recht lesenswert. Wichtig ist, das man nicht versucht irgendwelche versteckten Werbebotschaften als geführtes Interview oder anderweitig unterzubringen. Das merken die Leser! Es bleibt aber unterm Strich ein interessantes Fahrrad-Magazin, das noch ausbaufähig ist, aber mit guten Ansätzen und frischen Artikeln punkten kann. Wenn diese Auswahl weiterhin klappt, könnte KARL meiner Meinung nach ein Lichtblick im Blätterwald der „Fachpresse“ werden. Wir werden sehen.

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6 Comments

  • alex

    Hatte ich mir auch vor ein paar Wochen geholt, aber bisher auch nur kurz quer gelesen. Zunächst scheint es ja interessant zu sein, aber auch mangels an Zeit liegt sie eigentlich noch ungelesen unterm Wohnzimmertisch. Vielleicht wenn ich mal so richtig alt bin und genug Zeit habe. Also genau dann, wenn ich auch nicht mehr Radfahren kann…

  • Michael Link

    Für Werbe-Content auch noch bezahlen müssen. So kenne ich die Motorpresse. Die haben den Journalismus anscheinend echt an die BWLer-Taschenrechner-Boys verhökert.

    • alex

      Naja, ich kenne jetzt keine Zeitung aus dem Bike-Bereich wo keine Werbung drin ist. Da unterscheiden sich all die Magazine nicht im geringsten von diversen TV-„Marktführern“…

      Sowas blendet der gelassene und mündige Leser aus.

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