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COBI Test bikingtom
TEST

COBI – oder „Wie läuft’s ?“

Seit einigen Tagen ist das langersehnte COBI nun bei mir an meinem e-Bike von Stevens mit BOSCH-Motor im Einsatz.  Einiges wurde bereits im Vorfeld des Releases  geschrieben, jetzt haben auch viele andere Leute das COBI endlich erhalten. Zeit für erste Eindrücke. Ganz frei nach dem Motto: „Wie läuft’s?“ Also gibt’s  zwischendurch nun immer mal in unregelmäßiger Folge Bemerkungen, Anregungen, Lob, Kritik und all das, was mir so in der tagtäglichen Praxis des Systems auffällt.

Hier meine Voraussetzungen für das COBI plus:

  • Stevens e-Triton
  • Bosch Performance Mittelmotor, Jahrgang 2014
  • 400er Akku
  • iphone 6plus
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Meine Lieferung mit zwei verschiedenen Cases!

 Der Zusammenbau bzw. das Anbringen des COBI ging relativ leicht, so das dies auch jeder Ungeübte hinbekommen wird. Zuerst den Akku abnehmen, dann in meinem Fall das INTUVIA-Display von Bosch runter nehmen und der COBI-HUB drauf. Das ganze mit der kleinen beigelegten Schraube befestigt und gut ist. Das Frontlicht sollte man aber zuerst am Hub anbringen! Auch das geht fix, in der kurzen, beigelegten Beschreibung kann man das nachlesen. Außerdem gibt es von COBI passende Videos im Netz, in denen man das auch gut erklärt bekommt.

 Die Materialien wirken recht hochwertig, sie fühlen sich gut an und sehen auch noch gut aus. Das Design des COBI finde ich gelungen. Nur die reine Gummi-Schutzhülle (Mount Case) für das iphone 6plus macht den Eindruck, das es relativ leicht einige Macken abbekommen kann, gerade wenn man die Schutzhülle auch ohne Fahrrad im Alltag verwenden sollte, in der Hosentasche zum Beispiel. Weil der lightning-Anschluß in der Hülle integriert ist, wirkt das Smartphone darin riesig. Die wenigsten werden mit so einem Klopps in der Hosentasche herumlaufen wollen. Aber für’s Radfahren ist das große Display (5,5 Zoll) natürlich hervorragend! Es wirkt trotz der Größe nicht  klobig auf dem Rad.

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Der COBI-Hub mit dem AmbiSense-Frontlicht sowie das AmbiSense-Rücklicht – pragmatisch angebracht.

 Das Rücklicht war ein wenig schwieriger bei mir anzubringen. Meine Parallelogramm-Sattelstütze ist einfach zu breit und die Halterung des AmbiSense-Rücklichts zu klein gewesen. Wobei man sagen muss, das sie wohl für die meisten Sattelstützen passen wird. Aber halt nicht für alle. Trotzdem ist die Halterung solide gemacht. Das Rücklicht kann man abnehmen um es per micro-usb-Anschluss wieder aufzuladen. Noch ist das Rücklicht in seiner Funktion eingeschränkt, denn das Blinklicht ist noch nicht regelkonform. Das soll in Kürze freigeschaltet werden. Ich musste mir also etwas einfallen lassen, um das Rücklicht anzubringen. Mit etwas tricksen und zwei Kabelbindern konnte ich das Licht unterhalb des Sattels anbringen. Etwas unorthodox, aber gar nicht so schlecht wie ich finde. Halten tut es auf alle Fälle!

 Somit ging es dann am letzten Sonntag auf eine kleine Testrunde. Im Smartphone habe ich vorher bluetooth eingeschaltet und als ich am Fahrrad ankam, begrüßte mich das COBI mit einem kurzen Blinken und einer Art Piepsen. Die iphone-Halterung geht nicht ganz so flüssig  auf den HUB, aber das ist wohl auch der Stabilität geschuldet. Ich empfinde das als nicht negativ, ganz im Gegenteil! Nichts wackelt, alles sitzt solide! Man hat keine Angst, das das Smartphone nicht hält. Sehr schön.

Bei der Einrichtung der App legt man zuerst einen Account an und sofort startet ein Update der Firmware. Dann kann man weitere Einstellungen vornehmen. Unter anderem welche Art von Fahrrad man hat, welcher Rad-Durchmesser das Fahrrad hat und noch einige weitere Dinge. In „Mein Profil“ kann man Körper-Metriken und einige Fitness-Daten eingeben. Sie dienen natürlich zur Analyse im Fitness-Bereich. Das geht alles schnell und ohne Probleme, so das man schnell endlich mit dem Rad starten kann!

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Gute Ablesbarkeit trotz Spiegelungen!

 Die Anzeigen des COBI sind designtechnisch sehr gut gelungen. Modern und aufgeräumt, stylisch aber dezent. Die Menü-Farbe kann man teilweise auswählen.  Das Display ist trotz der Smartphone üblichen Spiegelungen in der Sonne gut zu erkennen. Und das Display kann man in seiner Helligkeit ja meist selber noch individuell einstellen und optimieren. Ich hatte Sonne im Rücken, aber auch dunklere Wolken. Ideal um also alles  zu testen. Ich bin da sehr zufrieden. Übrigens ist es ja so das mit der iphone-Halterung ja auch gleichzeitig das Smartphone geladen werden kann. Man muss also keine Angst haben, das der Akku so schnell leer wird!

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Sitzt perfekt und auch bei dieser Einstellung kann man alles sehr gut ablesen, trotz all der Spiegelungen!

 Die Anzeigen umfassen leider noch nicht allzu viele Punkte. Geschwindigkeit, Dauer, Streckenlänge, aufsteigende Höhenmeter. Nirgendswo das Feld „Gesamtstrecke“ bzw. „Gesamtdauer“. Ein wesentlicher Bestandteil jedes  Radcomputers.  99% der Radfahrer wollen irgendwann wissen, wieviel sie schon mit dem Rad gefahren sind oder insgesamt wie lange. So ist das für mich auf den ersten Blick etwas enttäuschend! Doch dazu später mehr! Die erfahrenen Werte scheinen aber  zu stimmen. Gegenmessungen mit der App runtastic sind ziemlich ähnlich, so das man davon ausgehen kann, das die Werte wirklich stimmen. Prima!

Der Bildschirm, wenn man den Unterstützungs-Modus wechselt. Danach verschwindet der Schriftzug sofort wieder.
Der Bildschirm, wenn man den Unterstützungs-Modus wechselt. Danach verschwindet der Schriftzug sofort wieder.

 Um die einzelnen Fahr-Modi zu ändern, benutzt man nach wie vor den Daumenkontroller von Bosch. Das Umschalten funktioniert gut, ABER: wenn man die Navigationskarten offen hat, kann man NICHT den Fahr-Modus ändern! Der Daumenkontroller besitzt in dieser  Einstellung die Zoom-Funktion in der Karte! Das Zoomen finde ich allerdings richtig toll. Erst einmal wirken die Karten aufgeräumt und übersichtlich! Der Wechsel zwischen 2D und 3D ist schnell und einfach und ebenfalls flüssig. Man kann die Karten übrigens auch mit den Fingern zoomen! Praktisch wenn man in der Navigation ein Ziel per Fingertipp auswählen möchte! Die Navigation ist aber beim COBI so eine Sache. Die Ansagen sind gut, sie kommen immer rechtzeitig und nicht auf den letzten Metern. Die Anzeige im Hauptmenü ist auf der rechten Seite, oder aber man lässt halt die Karte auf. Wie bereits geschildert gibt es da ein kleines Problem. Jedenfalls kann man deutlich die zu fahrende Strecke sehen. Sehr schön gemacht. ABER, da ist das Wort „aber“ wieder, ist die Navigation meiner Meinung nach NOCH NICHT zu gebrauchen und man sollte sich noch nicht auf die Routenführung verlassen. Davon berichten ebenfalls andere Nutzer. Auf dem Heimweg von der Arbeit konnte ich das selber gut testen. Anstatt mich einfach auf den breiten Radschnellweg Ruhr RS1 zu lassen, versuchte mich das COBI permanent links und rechts von der Trasse zu führen um ein paar Meter weiter  wieder auf die selbige zu navigieren! Der RS1 war aber deutlich als rote Linie auf der Karte erkennbar!  Man kann in den Einstellungen zwischen „Schnellster“, „Kürzester“ und „Ruhigster“ Strecke wählen. KEINE kam einen wirklich würdigen Radweg entgegen. Tatsächlich wollte das COBI mich sogar auf eine stark befahrene Bundesstraße schicken, und das in der Option „Ruhigste Strecke“! Vertrauen würde ich deshalb dem reinen Navi noch nicht! Da ist noch viel Luft nach oben. Eine toll aufgemachte Karte (da würde ich sogar die Note 1 für geben) reicht allerdings noch nicht für ein sehr gutes Fahrrad-Navi! Abzuwarten bleibt auch hier ein Update und die Integration mit der weithin bekannten und beliebten App komoot. Auf der EuroBike konnte man schon ein erstes Preview sehen! In wie weit das Zusammenspiel dann wirklich geht wird man noch sehen. Aber es lässt hoffen und die Integration ist sehr sinnvoll.

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Kartenansicht in 3D.
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Und hier die Ansicht in 2D, in beiden Einstellungen kann man hervorragend zoomen!

Schon deswegen, weil man bisher keinerlei Daten auslesen kann. Ich kann meine gefahrene Strecke zum Beispiel nirgendswo anschauen. Bisher ist kein gpx-Import- und Export möglich. Auch alle anderen Werte wie Kalorienverbrauch, Trittfrequenz usw. sind nach beenden der Tour weg. Lediglich die gefahrene Streckenlänge kann man sich der Apple-eigenen App health anschauen. Das wars. Und das ist einfach zu wenig. Ich sehe gerne hinterher am PC was ich geleistet habe, wo ich her gefahren bin und was für Fortschritte ich dabei erzielt habe. Hier gibt es bisher keine Möglichkeit sich das anzuschauen. So etwas Wichtiges muss ganz schnell mit einem Update der Software nachgereicht werden! Einen Trick habe ich allerdings ausprobiert. Nämlich bevor ich die App von COBI geöffnet habe, habe ich die App runtastic Road Bike gestartet. Ich wollte wissen, ob die Nutzung irgendwie zeitgleich funktioniert. Und siehe da, ich konnte im Hintergrund die Strecke mit allen Daten aufzeichnen während beim Fahren die COBI-App im Vordergrund lief. Es gab bei diesem Test keinerlei Beeinträchtigungen! Für mich also bis zu einem Update eine kleine Erste-Hilfe-Lösung!

  Das Musik-Menü ist nicht unbedingt für mich erforderlich, ist aber in Verbindung mit einem kleinen bluetooth-Lautsprecher, den der ein oder andere am Fahrrad hat, ein nettes Gimmick. Es gehen natürlich auch dementsprechende Kopfhörer. Mit dem Daumenkontroller von BOSCH ist das Blättern innerhalb des Players noch etwas schwierig. Die Frage ist, ob es irgendwie möglich wäre den Daumenkontroller von COBI am eBike zu nutzen. Der hat nämlich zwei Tasten mehr und kann so anders belegt werden. Bisher ist der aber nur für normale Fahrräder vorgesehen. Es bleibt abzuwarten, ob da noch was passiert.

 Im Fitnessbereich kann man bisher nicht viel sehen. Die Angaben sind nur rechts im Hauptmenü zu sehen und wechseln sich in der Ansicht ab. Da wird aber wohl noch was kommen, es sieht nämlich so aus, als ob der Bereich noch nicht vollständig freigeschaltet wurde. Per bluetooth kann man die meisten Sensoren wie Brustgurte für  die Herzfrequenz oder aber auch Trittfrequenz usw. mit der App verbinden. Hier wird ein mehrteiliges Verbinden möglich gemacht. Prima! Denn bluetooth ist ja auch ein wesentlicher Bestandteil des Systems! Und das scheint rund zu laufen.

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Das Hauptmenü groß, rechts der Fitness-Bereich mit abwechselnden Ansichten.

Eine Alarmanlage hat das COBI übrigens auch! Wenn man das Smartphone abzieht und es hochkant hält, erscheint am unteren Display ein offenes Schloss als Symbol. Mit einem Fingertipp schliesst es sich und COBI wird „scharf“ gestellt! In den Einstellungen kann man sogar die Empfindlichkeit einstellen. Sobald man das Fahrrad bewegt, wird man zuerst kurz gewarnt durch einen piependen Ton. Wenn man nun weiterhin das Rad bewegt, geht der Alarm richtig los und das Licht fängt an zu blinken. Ob das ausreicht gegen Diebstahl? Es geht nichts über ein solides Schloß, aber mal eben beim Bäcker reinspringen bringt nun ein sicheres Gefühl. Gerade für „mal eben“ ist das eine komfortable Lösung.

 Eine „Kleinigkeit“ innerhalb des Systems ist auch die Fahrradklingel. Über den Schiebe-Knopf oberhalb des Daumenkontrollers löst man die Klingel aus. Der Ton ist definitiv gelungen. Ich musste sie auf einem schmalen Weg benutzen, als eine Fußgängerin mit Handy am Ohr dort entlang lief. Sie drehte sich erstaunt um, hielt ihr Handy zur Seite und sagte zu mir, als ich an ihr vorbeifuhr: „Das klang wie eine Fahrradklingel…nur irgendwie anders!“ Sie war die erste Person, die mich mit einem Lächeln vorbeiließ, nachdem ich mir mit einer Fahrradklingel den Weg frei gemacht hatte! True story!

 Zum Schluss dann noch etwas zu dem Licht! Ich bin extra früh morgens auf der unbeleuchteten Trasse der Rheinischen Bahn unterwegs gewesen! Und das Licht ist wirklich verdammt gut! Die Helligkeit ist erstklassig! Wer da noch über Hindernisse brettert dem ist nicht mehr zu helfen! Das gefällt mir wirklich gut! Was mir aber aufgefallen ist, das der Automatik-Modus für das Licht ( es gibt verschiedene Helligkeitsgrade) sich oftmals von alleine einfach umstellt! Wenn ich neu starte, muss ich den Automatikmodus auch immer wieder neu einstellen. Wenn man das einmal eingestellt hat, sollte das eigentlich auch so lange bleiben, bis man ihn selber wieder ändert! Das ließe sich doch bestimmt auch per Update lösen.

Bedienungsfehler meinerseits sind natürlich bisher nicht ausgeschlossen. Deshalb, wenn ihr meinen Fehlerteufel findet, gebt mir ruhig Bescheid!

Und um noch einmal auf die Enttäuschung von oben zurück zu kommen: ich gehe ganz stark davon aus, das vieles, was wir Kunden vielleicht  noch am System auszusetzen haben, in Kürze verbessert wird. So deuten es gewisse Quellen jedenfalls an, mit denen ich nicht gerechnet habe. Und da ich genau wie viele andere von euch ein ganz normaler Kunde von COBI bin, lässt mich das positiv nach vorne schauen!

 Ob ich COBI weiter empfehlen würde? Ein ganz klares JA! Ich denke nach wie vor, das in dem System ein enormes Potenzial steckt für smartes und modernes Radfahren. Wo jeder für seine Belange und seine Ansprüche das nötige Know-How vorfinden wird. Keine überladenen Lenkerstangen mehr, sondern alles in einem Gerät und der passenden App. Mit einem tollen Design, individuell anpassbar durch eine Reihe von Style-Kits. Mit einem gepflegten System, um das man sich keine Gedanken machen muss und man immer auf dem neuesten Stand sein wird. Wo Kundenwünsche und Vorschläge umgesetzt werden. Smartes Radfahren – ein ganz großes Stück bringt COBI das Erlebnis einem näher!

 Weitere Berichte werden folgen! Das Universal Mount habe ich zum Beispiel noch nicht ausprobiert. Was erlebt ihr so mit dem COBI? Was habt ihr an Lob und Kritik? Schreibt mir!


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